Jakob Neufeld holte die notwendigen Punkte zu Obrigheims Sieg in Durlach. Foto: Weindl
Von Jürgen Autenrieth
Karlsruhe/Obrigheim. Dem SV Germania Obrigheim ist eine Punktlandung gelungen. In einem bis zum letzten Heber spannenden Gewichtheber-Bundesliga-Duell setzten sich die Germanen beim KSV Durlach zwar knapp, aber verdient mit 846,6:828,6 durch. Da auch das Reißen (331,8:327,8) sowie das Stoßen (514,8:500,8) gewonnen wurde, verbuchte der SVO in der proppenvollen Fritz-Meier-Halle den erforderlichen 3:0-Sieg.
"Wir haben unsere Hausaufgabe gemeistert", freute sich Sportchef Manuel Noe über die geschlossene Leistung seiner Mannschaft, die nun alle Trümpfe in der Hand hat, Erster in der Gruppe A zu werden und damit den Endkampf um die deutsche Mannschafts-Meisterschaft am 27. April auszurichten. Voraussetzung dafür ist allerdings ein weiterer 3:0-Heimerfolg über TB Roding im abschließenden Saisonwettkampf in zwei Wochen. Dazwischen liegt noch die EM (6. bis 13. April) in Georgien.
"Es war zu befürchten, dass die Durlacher ernst machen würden. Deshalb haben wir uns entschlossen, Nico Müller und Matthäus Hofmann mitzunehmen, um kurzfristig reagieren zu können", sagte Noe. Seine Entscheidung, die beiden trotz ihres Auftritts beim IWF Silber Wettkampf in Teheran in der vergangenen Woche doch einzusetzen, war goldrichtig. KSV-Trainer Thomas Schweizer hatte seine besten Sechs aufgeboten. Die ließen es dann auch kräftig krachen, gingen teilweise bis an ihre Grenzen und warteten mit einem neuen Vereinsrekord auf.
In beiden Disziplinen entschieden letztlich Kleinigkeiten. "Wir wollen unbedingt Gruppenerster werden. Dieses Ziel lasse ich mir auch durch die Willkür anderer nicht kaputt machen", betonte Noe und ergänzte: "Ich wollte zumindest eine Gutschrift für Müller haben, doch diese gibt es nicht mehr."
Marius Oechsle war nur im Reißen an der Hantel. Foto: S. Weindl
Im Reißen sprach zunächst Vieles für die Durlacher. Da die erste Gruppe mit der Norwegerin Sol Anette Waaler, der Engländerin Emily Jade Campbell, die ihr Bundesliga-Debüt gab, und Marius Oechsle 13,5 Punkte weniger erzielten als Sabine Kusterer, Anni Vuohijoki und Max Platzer. Doch die zweite Gruppe mit den stark und zuverlässig hebenden Jakob Neufeld, Nico Müller und Matthäus Hofmann wendete das Blatt. Allerdings profitierte der SVO dabei von Bozhidar Andreevs Missgeschick, der sich zwei Mal vergeblich an 155 Kilogramm versuchte. Schwergewichtler Hofmann konnte sich deshalb schonen und verzichtete auf seinen dritten Versuch.
Auch im Stoßen hielt das Kopf-an-Kopf-Rennen an, wobei Ruben Hofmann für Oechsle an die Hantel ging. Erneut musste sich die erste Gruppe des SVO mit 4,5 Punkten geschlagen geben. Doch auf Neufeld, Müller und Matthäus Hofmann war wieder Verlass. Sie mussten zwar nicht an ihre Grenzen gehen, doch sie blieben fehlerfrei und überzeugten beim Stemmen der Gewichte mit ihrer Souveränität sowie Leichtigkeit. Vor allem der amtierende Europameister Müller gab eine beeindruckende Vorstellung, musste sich aber im Kampf um den besten Heber dieses Wettkampfes dem Durlacher Andreev geschlagen geben. Das konnte Müller angesichts des 3:0-Erfolges wohl gut verkraften.