Adler Mannheim

Gross: "Wir machen nicht so viel anders"

Der Adler-Trainer ist vor den Playoffs auf Spionagetour

07.03.2019 UPDATE: 08.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden

Pavel Gross. Foto: vaf

Von Rainer Kundel

Mannheim. Pavel Gross handelt nach dem Fan-Motto "Egal, wie weit der Weg" und reißt vor dem Playoff-Viertelfinale noch einige Kilometer runter. Am Mittwoch fuhr der Cheftrainer der Adler Mannheim mit Assistent Mike Pellegrims 370 Kilometer nach Straubing, wo die Niederbayern gegen die Eisbären Berlin Spiel eins der ersten Playoff-Runde bestritten. Und am heutigen Freitag geht es wieder auf die A6 Richtung Nürnberg, um auch die Nürnberg Ice Tigers unter die Lupe zu nehmen. "Wir kennen zwar alle Mannschaften aus der Hauptrunde, aber im Playoff gibt es doch wieder Besonderheiten.

Vor Ort hat man einen anderen Blickwinkel als vor dem Fernseher oder bei einer Videosequenz", wollte sich der 50-Jährige nochmals einen tieferen Einblick verschaffen. Zwischendurch stellte sich Gross den Fragen der RNZ, nachdem er mit den Adlern mit 116 Punkten einen neuen Ligarekord für die Hauptrunde aufgestellt hatte, womit die am 12. Oktober errungene Tabellenführung bis zum 52. Spieltag behauptet wurde.

Pavel Gross, Sie haben bei Ihrer Vorstellung Ende Juli gesagt, dass es für die Adler eine schwere, aber eine gute Saison wird. Ihre Einschätzung ist bisher aufgegangen.

Ja, bis jetzt. Ob es wirklich eine gute Saison wird, das müssen die nächsten sieben Wochen zeigen.

Hätten Sie geglaubt, dass ein Team mit vielen neuen Spielern und einem Stilwandel weg von der rein nordamerikanischen Philosophie so schnell zusammenwächst?

Es kommt gar nicht so sehr auf die Nationalitäten im Kader an. Wichtig ist, dass Du in der Kabine gute Charaktere hast und alle das Gleiche wollen. Wir hatten vor der Verpflichtung von allen Spielern ein Bild. Entweder ich oder Mike Pellegrims haben sie mehrfach gesehen, bei einigen hatten wir auch gutes Videomaterial.

Wenn vier Niederlagen Anfang Dezember die ganze Delle waren, dann ist Ihr Anspruch aufgegangen, keine langen Serien gegen die Adler zuzulassen.

Das sind wichtige Momente. Man muss Mittel finden, schnell wieder auf die Siegerstraße zu kommen. Wir haben bei diesen Niederlagen realisiert, was uns stark gemacht hat und schnell zu unseren Qualitäten zurückgefunden.

Hat das Spiel Ende des Jahres in Krefeld, wo die Mannschaft bei einer 4:5-Niederlage einiges schleifen ließ, noch größere Konzentration aufs Teamwork mitgebracht? Es gab ja am Tag darauf ein Meeting.

Man kann kein Meeting aus reinem Aktionismus abhalten. Wichtig ist, den Spielern den Zweck zu vermitteln, sie müssen verstehen, welche Strategie ich damit verfolge. Was wir damals besprochen haben, wurde umgesetzt.

Kommen den ersten Sechs der Hauptrunde zehn Tage Pause zwischen letztem Sonntag und dem 13. März entgegen? Auch das Viertelfinale wurde zeitlich entzerrt, nach Spiel drei und sechs gibt es keine Dienstag-Spiele. Es heißt doch, dass man in dieser Saisonphase lieber spielt als trainiert.

Wir konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können, die Termine sind allen bekannt und taugen nicht als Vorwand für irgendetwas. Ab Mittwoch spielen acht Mannschaften unter den gleichen Voraussetzungen.

In den Playoffs kommt bekanntlich schnell Nervosität und Hektik hoch, werden oft die Claims für eine lange Serie abgesteckt. Wie kann ein Trainer der Aufregung gegensteuern?

Am besten ist es, die Spiele vorzubereiten wie immer und sich nicht von Dingen, die außerhalb der Kabine passieren, beeinflussen zu lassen. Für uns Trainer ist der Job in dieser Zeit gar nicht so viel anders.

Es gab in den letzten Jahren Spiele, in denen 60 Prozent der Tore durch die Special Teams fielen. Die Adler spielen auch gern fünf gegen fünf.

Absolut, die Special Teams spielen nochmals eine ganz große Rolle. Aber auch andere Dinge, zum Beispiel eine gut funktionierende vierte Reihe, sind wichtig.

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