Eppingen

Neue Weichen sind eingebaut

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle: In den Sommerferien 2023 kommt wieder eine Vollsperrung.

24.04.2022 UPDATE: 25.04.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Diese Weiche im Eppinger Bahnhof wurde erneuert, eine weitere bei Stebbach ebenfalls. Am Freitag wurden noch Restarbeiten ausgeführt, ab Montagmorgen sollte der Bahnverkehr auf der Strecke Eppingen-Sinsheim wieder regulär laufen. Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Eppingen/Gemmingen/Sulzfeld. Gesperrt war die Bahnstrecke zwischen Eppingen und Sinsheim von Gründonnerstag bis diesen Montag um 4 Uhr. Am Freitag sprach alles dafür, dass ab Montag die Züge wieder rollen. Nötig wurde die Sperrung, weil zwei alte Weichen ausgetauscht wurden. Zudem wurden Vorbereitungen für ein neues Stellwerk getroffen. Das soll im kommenden Jahr in Betrieb gehen, in den Sommerferien 2023 kommt somit die nächste Vollsperrung auf der Strecke.

Eine der neuen Weichen liegt am Ende des Bahnhofs in Eppingen, die zweite bei Stebbach: Dort kann der Zug nach Heilbronn oder Steinsfurt abzweigen. Beide wurden mit Hilfe eines 111-Tonnen-Schienenkrans eingehoben. Weil die Weichen in ihren Dimensionen so groß sind, ging das nur in Teilen, vor Ort wurden sie dann verschweißt. Außerdem wurden altersschwache Holzschwellen gegen jene aus Beton getauscht.

Die Weichen und noch vieles mehr werden vom Stellwerk aus bedient. Doch jenes in Eppingen stammt aus dem Jahr 1997/98, die Technik gilt als veraltet, Ersatzteile werden nicht mehr angeboten. Deshalb sollen sowohl in Eppingen als auch in Sulzfeld neue Stellwerke gebaut werden. Um die Zeit der Vollsperrung auszunutzen, wurden jetzt schon Fundamente für neue Signale gebaut. Jene Signale, die momentan im Einsatz sind, funktionieren noch mit Glühlampen. Künftig wird mit LED-Technik gearbeitet, dazu braucht es jedoch auch die darauf abgestimmte Technik. Kabeltrassen wurden deshalb ebenfalls gebaut, zudem wurden Kabel unter den Bahngleisen verlegt. Und das ist ziemlich aufwendig: Die Kabel müssen zwei Meter unter den Gleisen liegen, die Fundamente für die bis zu sieben Meter hohen Signale reichen sechs Meter tief in den Boden. Bis zu 25 Personen haben dazu auch an den Feiertagen gearbeitet. 750.000 Euro kostet die Maßnahme, teilt Nicolas Lutterbach, Pressesprecher der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), mit, davon 400.000 Euro für die Weichen.

Eigentlich sollte das neue Stellwerk bereits in diesem Sommer gebaut werden und in Betrieb gehen. Doch die Verantwortlichen der AVG hätten die Maßnahme um ein Jahr geschoben, um Eppingen entgegenzukommen. Denn sonst wäre die Bahntrasse währen der Gartenschau gesperrt gewesen. Nun werden einige Arbeiten unter Normalbetrieb im Frühling 2023 erledigt. In den Sommerferien 2023 sollen dann die Prüfarbeiten und die Abnahme unter Vollsperrung erfolgen. Komplett erneuert wird dann auch der Bahnübergang in der Lanzstraße.

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Weiterhin sind kleine Verbesserungen geplant: An den beiden Fußgänger-Überwegen am Eppinger Bahnhof wird darüber nachgedacht, Anlagen zu installieren, die per Ampel und akustischem Warnsignal auf herannahende Züge aufmerksam machen. Zudem werden die neuen Leitungen nun mit Verbiss-Schutz ausgestattet. Wie ein AVG-Mitarbeiter berichtete, kam es in der Vergangenheit mitunter zu Signalstörungen, weil Ratten die Kabel angenagt hatten. Die so entstandenen Verspätungen könne man auf diese Weise künftig vermeiden.

Am Bahnhof Sulzfeld sollen künftig Schranken für Fußgänger installiert werden. Und in den Jahren 2024/25 ist vorgesehen, im Rahmen des zweigleisigen Ausbaus die komplette Technik in Schwaigern und Leingarten zu erneuern.

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