Eppelheim/Plankstadt

Hubschrauber legte neue Stromleitung

Es gab Sperrungen wegen Arbeiten für "Ultranet". Ein stabileres Netz dank neuer Technologie.

05.11.2024 UPDATE: 05.11.2024 19:49 Uhr 1 Minute, 14 Sekunden
Der Hubschrauber flog entlang der Stromleitungen, die über der L 534 zwischen Eppelheim und Plankstadt verläuft. Foto: P. Dorn

Eppelheim/Plankstadt. (luw) Ein über den Stromleitungen fliegender Hubschrauber sowie mehrere Vollsperrungen auf der Landesstraße L534 haben am Dienstag Aufsehen erregt. Grund dafür ist sozusagen die Energiewende: Um angesichts des Ausstiegs aus Kohle und Kernkraft die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes zu steigern, baut Netzbetreiber Transnet BW ein sogenanntes Ultranet auf zwischen dem nordrhein-westfälischen Osterath und dem baden-württembergischen Philippsburg. Durch eine neue Technologie soll so der "verlustfreie" Transport großer Strommengen ermöglicht werden – und das in beide Richtungen.

Insgesamt 340 Kilometer lang ist laut Transnet BW die Ultranet-Trasse – nun war am Dienstag zwischen 10 und 12 Uhr jener Teil zwischen Plankstadt und Eppelheim an der Reihe. Da für das neue Netz größtenteils bestehende Stromtrassen genutzt werden, fanden die Arbeiten an jenen Masten statt, die an der L 534 stehen: Hier wurden mit dem Hubschrauber sogenannte Leiterseile eingezogen. Mehrfach querte der Hubschrauber dabei die Straße, die aus Sicherheitsgründen jeweils für rund eine Minute vollgesperrt wurde.

"Um Strom über große Entfernungen weitgehend verlustarm zu leiten, wird die sogenannte Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, kurz HGÜ, genutzt", erläutert Transnet BW. Diese HGÜ-Technologie werde bereits in über 20 Ländern eingesetzt und soll nun auch in Deutschland das bestehende Stromnetz "ergänzen und stabilisieren". Als Vorteil der Übertragungsmöglichkeit in beide Richtungen wird genannt, dass einerseits "Windstrom bei Stromüberschuss durch Windproduktion von der Küste nach Süden geleitet werden kann" und es andererseits "in sonnenstarken Zeiten möglich ist, zum Beispiel auch Strom aus Photovoltaik in den Norden abzutransportieren". Allgemein reduziere Gleichstrom "über weite Strecken" den Energieverlust und lasse sich "besser steuern und regeln". Dies sei wichtig, um schnell auf große Schwankungen der Energiemengen reagieren zu können, die vor allem durch Windkraft und Photovoltaik entstehen.

Am südlichen Endpunkt der Ultranet-Leitung in Philippsburg soll laut Transnet BW derweil ein Gleichstrom-Umspannwerk entstehen. Damit wird die neue Gleichstromleitung in das vorhandene 380-Kilovolt-Wechselstromnetz "integriert", wie es weiter heißt. Bis Ende 2026 soll die Leitung fertiggestellt sein – bis 2027 plant man indes eine Verlängerung von Osterath bis nach Emden an die Nordseeküste.

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