Feuerwehr musste eigenen Keller auspumpen
Starke Regenfälle sorgten am Freitagabend in Edingen-Neckarhausen für zahlreiche Einsätze

Von Stefan Hagen
Edingen-Neckarhausen/Ladenburg. Beim Blick in den Himmel schwante Marcus Heinze am Freitag schön Böses. Als es dann so richtig "runter machte" und der Wind zunahm, war dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Edingen-Neckarhausen endgültig klar, dass es kein ruhiger Abend werden würde.
Gegen 17.45 Uhr wurde aus der Ahnung Gewissheit, die ersten Bürgerinnen und Bürger im Ortsteil Neckarhausen meldeten "Land unter" in ihren Kellern. Dann ging es Schlag auf Schlag. An insgesamt 19 Einsatzstellen wurde dem Wasser mit Saugern und Tauchpumpen zu Leibe gerückt und die Keller vom Nass befreit. Fünf Fahrzeuge und circa 25 Kameradinnen und Kameraden waren an den Einsätzen beteiligt.
Ironie der Ereignisse: Auch der Keller des Feuerwehrgerätehauses in Neckarhausen wurde überschwemmt, was Kommandant Heinze "sportlich" nahm. Die Einsätze seien nacheinander abgearbeitet worden, das Feuerwehrgerätehaus habe dabei keine Priorität genossen.
Abgedeckte Dächer und umgestürzte Bäume habe es glücklicherweise nicht gegeben, allerdings sei aufgrund der Wassermassen ein Hang entlang einer Landesstraße im Einsatzbereich seiner Wehr abgerutscht. Die hinzugerufene Polizei habe schließlich entschieden, dass der Hang abgesichert werden müsse. "Das haben dann die Kameradinnen und Kameraden des THW Ladenburg und der Ilvesheimer Feuerwehr übernommen", betonte Heinze die gute Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften.
Am Ende des Tages konnte Heinze dann aufatmend feststellen, dass es keinerlei Personenschäden gegeben habe. Gegen 22.30 Uhr seinen die Einsatzkräfte dann zu ihren Liebsten zurückgekehrt.
Auch in Ladenburg hielt der Starkregen die Einsatzkräfte mächtig auf Trab. Kommandant Pascal Löffelhardt sprach gegenüber der RNZ von 52 Einsätzen mit Schwerpunkt in der Ladenburger Südstadt. Darunter waren 48 überflutete Keller und drei überflutete Straßen. Dazu wurde ein umgestürzter Baum registriert.
Der erste Alarm war gegen 17.40 Uhr eingegangen, erst gegen 2 Uhr am Morgen konnte Entwarnung gegeben werden. Zu allem Überfluss hatte noch ein Warnmelder ausgelöst, der zu einem Einsatz für den Löschzug geführt hat, berichtet Löffelhardt weiter. Das Ausmaß des Unwetters wird auch an der Zahl der Einsatzkräfte deutlich. An eigenen Kräften waren 43 Kameradinnen und Kameraden im Einsatz, so der Kommandant. Zusätzlich halfen sechs Kräfte samt Fahrzeug aus Heddesheim und zwei Fahrzeuge mit zwölf Einsatzkräften aus Schriesheim. Die zeitintensivste Einsatzstelle sei das Kinderheim gewesen, sagte Löffelhardt. Dort waren mehrere Tauchpumpen und Wassersauger über vier Stunden im Dauereinsatz, um der Wassermassen Herr zu werden.
Update: Samstag, 2. August 2025, 15.23 Uhr