Sturm riss Dach von Geschäftshaus
Das Unwetter beschädigte am Samstagabend das Dach eines Geschäftsgebäudes in der Schlossstraße. Feuerwehr und THW waren bis nach Mitternacht im Einsatz.

Angelbachtal. (abc) Kurz, aber heftig war das Unwetter, das am frühen Samstagabend über den Kraichgau hinweggezogen ist. Während andernorts allenfalls Äste von Bäumen abgerissen oder einzelne schwächere Exemplare umgeworfen wurden, erwischte es ein Geschäftsgebäude in der Schlossstraße deutlich schlimmer. Dessen Zinkdach wurde von einer besonders starken Windböe erfasst und teilweise aus der Verankerung gerissen, sodass ein Teil davon über dem Bürgersteig hing und drohte, auf die daneben liegende Fahrbahn zu stürzen.
Besorgte Passanten informierten umgehend die Freiwillige Feuerwehr: "Die Alarmierung kam um 18.12 Uhr", erklärte der stellvertretende Kommandant Nils Jakob, der mit seinen Kameraden vorsorglich die Schlossstraße sperrte und eine Umleitung einrichtete. "Das Dach war auch nicht mehr dicht, weshalb wir uns dazu entschieden haben, es komplett herunterzunehmen", ergänzte der Zugführer des hinzugerufenen Ortsverbandes des Technischen Hilfswerks (THW), Benjamin Allgaier. Er selbst saß anfangs noch mit dem Führungsstab der Freiwilligen Feuerwehr Sinsheim in der Kernstadt zusammen, weshalb ihn der Gruppenführer der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung, Lars Hedelt, vor Ort vertrat.
Insgesamt zehn THW-Kräfte unterstützten 16 einheimische Feuerwehrleute, während Sinsheims Brandbekämpfer ein Trio samt Drehleiter entsandt hatten. Mit vereinten Kräften wurde die Zinkbedachung entfernt und anschließend die darunter liegende Konstruktion mit einer Plane abgedeckt, um das Gebäude vor eventuell eindringender Feuchtigkeit zu schützen.
Über so viel Engagement freute sich auch Bürgermeister Frank Werner. Kurz vor 1 Uhr waren die Arbeiten beendet, sodass Hedelt den Rückbau anordnen konnte. Bei der Notreparatur wird es allerdings nicht bleiben: "Da muss noch eine Fachfirma kommen und das Dach erneuern", erklärte Allgeier. Der Zugführer und seine Kameraden waren an diesem Abend erst gegen 3 im Bett – und nahmen am nächsten Tag trotzdem pünktlich beim Fohlenmarkt-Umzug in Sinsheim teil.