Bio-Backstube Fritze-Beck erhielt Gebäckformmaschine

Großeicholzheim. (lm) Der erste "Heimatheld" im Rahmen des Regionalbudgets für Kleinprojekte wurde in Form einer gebrauchten Kalmaijer-Gebäckformmaschine mit entsprechendem Zubehör an die Bio-Backstube "Fritze-Beck" in Großeicholzheim übergeben.

Das Regionalbudget für Kleinprojekte wird zu 90 Prozent aus Landesmitteln und zu zehn Prozent von den Landkreisen Neckar-Odenwald und Main-Tauber finanziert und verfolgt nach Aussage des Vorsitzenden Alfred Beetz als Handlungsziel die Unterstützung regionaler Betriebe, insbesondere in den Bereichen zukunftsweisende Existenzgründung und Unternehmensweiterentwicklung zur Stärkung regionaler Produkte und deren Vermarktung sowie regionaler und nachhaltiger Wirtschaftskreisläufe und/oder Wertschöpfungsketten.

Der Antrag von Selma und Andy Troißler passte genau in dieses Schema und wurde durch Tanja Naas von der Leader-Geschäftsstelle hilfreich unterstützt.

Begeistert äußerte sich Selma Troißler über die tolle Zusammenarbeit zwischen den Bäckerkollegen, dem Landratsamt und der Seckacher Verwaltung. Diesem konstruktiven Vertrauensverhältnis sei das Gelingen des Gesamtprojekts zu verdanken.

Anfang des Jahres hatte der Steuerungskreis "Fair und Regional" des Landratsamts, genauer Leonie Teichmann von der Stabstelle und Ruth Weniger von der Bio-Musterregion Neckar-Odenwald, die Idee entwickelt, für die "Odenwälder Genuss-Tasche" ein Produkt in Form von Keksen zu schaffen, die wie die "NOKolade" fair und bio, aber auch regional sind.

Mit dieser Idee rannte man bei den Troißlers offene Türen ein. Man begann schon mal mit der Sammlung von Rezeptideen und konnte mit Unterstützung den Antrag ans Regionalbudget Badisch Franken stellen. Da die maximale Projektsumme hierfür 20.000 Euro (80 Prozent der zuwendungsfähigen Nettokosten) netto beträgt, war die Anschaffung einer gebrauchten Maschine unabdingbar und wurde auch genehmigt.

Große Unterstützung beim "Probebacken" im Vorfeld fand der "Fritze-Beck" bei seinen Kollegen und so stellte man bei der Fördermittelübergabe bereits die ersten vier Sorten – Grünkern-Dinkel, Emmer-Einkorn, Mokka-Weizen und Gelbweizen-Mango – vor, und bestätigte gleichzeitig die ersten Erfahrungen mit der Gebäckformmaschine.

So richtig los geht es jetzt mit dem Backen zur Verkostung für den Mosbacher Brotmarkt, wo die echten Odenwälder Kekse erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Dies geschieht in Verbindung mit einem Brainstorming der zahlreichen Testesser beim Markt bezüglich Namensgebung und Marketing, was auch Ideen für eine besondere Verpackung beinhaltet.

Nicht nur die Vertreterinnen des Landratsamts und das Ehepaar Troißler freuen sich auf dieses Debüt, sondern auch Ulrike Paeper vom Weltladen Mosbach, die unter anderem neben Beerenbauer, der Odenwälder Bioinsel und dem Eberbachhof als Lieferanten angefragt wurden.

Alfred Beetz erinnerte in einem kurzen Rückblick, dass seit 2015 im Gemeindegebiet von Seckach zwei Leader-Projekte (Begegnungszentrum Großeicholzheim und Gipfelstürmer Klinge) und vier Projekte aus dem Regionalbudget (Aufwertung Milchhäusle, mobile Ölmühle, Biodiversitätshotspot und die Gebäckformmaschine) umgesetzt wurden. Es flossen Fördermittel in Höhe von 328.000 Euro bei einer Gesamtinvestitionssumme von rund 751.000 Euro.

Tanja Naas von der Leader-Geschäftsstelle ergänzte, dass der Leader-Förderperiode 2023 bis 2027 insgesamt 2,3 Millionen Euro EU-Mittel zur Verfügung stehen. Anfang nächsten Jahres wird ein neuer Aufruf in Höhe von 700.000 Euro Förderung erfolgen. Die möglichen Fördersätze werden zwischen 25 und 60 Prozent liegen.

Gleichzeitig seien Interessierte der Förderkulisse, die Existenzgründung-oder -festigung, Tourismus, Grundversorgung, Dorfentwicklung und vieles mehr beinhaltet, dazu willkommen, sich mit der Leader-Geschäftsstelle in Verbindung zu setzen.