Mannheim

Pflanzenschauhaus im Luisenpark wird saniert

Sanierung statt Abriss: Das prägende Erscheinungsbild im Luisenpark bleibt erhalten.

18.05.2022 UPDATE: 19.05.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Baustelle mit viel Grün: Zwischen den Pflanzen steht das Gerüst. Foto: Lenhardt

Von Heike Warlich-Zink

Mannheim. Ein Raumgerüst bis unters Dach umgibt Bananenstaude, Mangobaum und andere exotische Gewächse im Pflanzenschauhaus des Luisenparks. Es ist regelrecht um die tropischen Pflanzen herumgebaut. Nur so ist es möglich, das 1958 eingeweihte Pflanzenschauhaus bis zur Bundesgartenschau im nächsten Jahr mit neuer Technik auszurüsten und es energetisch und optisch wieder auf den neuesten Stand zu bringen.

"Überlegungen, das Haus komplett zu erneuern, haben wir verworfen", sagt Parkchef Joachim Költzsch. Dazu sei der Bau, der aus großem und kleinen Pflanzenschauhaus, dem Baumfarnhaus sowie dem Schmetterlingshaus besteht, einfach zu stilprägend für den Luisenpark. Stattdessen soll der Bestandsbau eine neue Heiz- und Lüftungstechnik erhalten: Warmluftanlagen sowie Ventilatoren sind künftig für optimale und effiziente Luftumwälzung und Beheizung zuständig. Eine Firstlüftung im Dach sowie eine Seitenlüftung sollen für ein angenehmeres Klima für Pflanzen und Besucher sorgen. Darüber hinaus wird das Gebäude eine verbesserte Dacheindeckung erhalten.

"Die notwendigen Einbauten wollen wir natürlich so gut wie möglich verstecken", erklärt Malte Specht vom Generalunternehmer Rabensteiner. Auch Elektrik und Bewässerung werden erneuert. Ein zentraler Klimacomputer steuert, überwacht und verknüpft alles. Smarte Technik, die mit Sensoren die Raumtemperatur misst und im Bedarfsfall Dachfenster automatisch öffnet oder schließt. Das alles soll die Ökobilanz des Gebäudes verbessern. Wie hoch das Einsparpotenzial ist, kann laut Költzsch noch nicht beziffert werden.

Die Temperatur soll zwischen 18 und 26 Grad Celsius liegen. Je nachdem, was die Pflanzen gerade brauchen. Bislang war es aufgrund der im Pflanzenschauhaus lebenden Reptilien und einer Affenart konstant 26 Grad warm. Da die Tiere jedoch ins Schmetterlingshaus umziehen werden, das gerade zum Südamerikahaus umgebaut wird, kann man das Pflanzenschauhaus künftig ganz den Bedürfnissen der tropischen und subtropischen Dschungelschätze anpassen und einzelne Bereiche sogar unterschiedlich temperieren.

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Insgesamt etwas über drei Millionen Euro fließen in die Sanierung. Dazu gehört auch die komplette Umgestaltung des Foyers mit einem Durchbruch in Richtung "Neue Parkmitte", wo bislang die Kaimane untergebracht waren. Besucher müssen damit den Pflanzenschaukomplex nicht wie bisher einmal runden, sondern können auch "mitten durch".

Doch auch außen tut sich was, wie am Gerüst unschwer zu erkennen ist. Die mittlerweile eingetrübten Stegplatten werden durch eine neue Verglasung ersetzt. Das durchsichtige Zweischeiben-Isolierglas mit Sonnenschutz sorgt dafür, dass im Sommer die Hitze draußen bleibt, aber der Blick von außen nach innen und umgekehrt möglich ist.

Das Pflanzenhaushaus lässt jedoch nicht auf einmal, sondern sukzessive die Hülle fallen. Dafür wandert das Außengerüst Stück für Stück mit. "Hätten wir es komplett umbaut, wären die Pflanzen zu lange im Schatten gestanden", erläutert Specht. Dass es den Dschungelpflanzen gut geht, darum kümmern sich die Parkgärtner. "Wenn man gerade kaum einen unserer Leute im Park zu Gesicht bekommt, liegt das nicht daran, dass sie frei haben, sondern das Projekt intensiv begleiten", erklärt der Parkchef.

Was bei allen sichtbaren und unsichtbaren Neuerungen jedoch in jedem Fall erhalten bleibt, ist das typische Erscheinungsbild des Gebäudekomplexes. Dazu gehören auch die bislang ungedämmten blauen Fachwerkbinder, die mit gedämmten Flachpaneelen im passenden Farbton eingekleidet und in die thermische Hülle eingebunden werden.

Info: Während der Sanierung bleibt das Pflanzenschauhaus für Besucher geschlossen. Das Café Pflanzenschauhaus ist jedoch wie gewohnt geöffnet.

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