Johanniskraut und Sonne
Johanniskraut-Präparate gibt es rezeptfrei in Drogerien und Apotheken. Wer es zur Stimmungsaufhellung einsetzt, sollte auf Nummer sicher gehen.

Wer Präparate mit dem Wirkstoff Johanniskraut einnimmt, sollte einen hohen Sonnenschutz benutzen, weil die Haut sonst Schaden nehmen kann. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Bad Bramstedt. (dpa) Viele Menschen nutzen frei verkäufliche Mittel auf pflanzlicher Basis für die seelische Balance. Dazu gehören auch Präparate mit dem Wirkstoff Johanniskraut. Hier ist im Zusammenspiel mit Sonne Vorsicht geboten.
"Wer zur Stimmungsaufhellung Johanniskraut einnimmt, muss aufpassen, wenn er in die Sonne geht, weil es dann zu Fotoschäden an der Haut kommen kann. Man bekommt dann rasch einen Sonnenbrand oder rote Flecken", erklärt Dr. Gernot Langs, Ärztlicher Direktor der Schön Klinik Bad Bramstedt.
Achtung: Es kann jucken, brennen oder weh tun
Johanniskraut erhöht nämlich die Lichtempfindlichkeit der Haut, im Zusammenspiel mit Sonneneinstrahlung kann es zu sogenannten phototoxischen Reaktionen mit Jucken, Schmerzen oder Brennen kommen. Das ist zwar dosierungsabhängig und eher selten, dennoch "sollte man dann immer hohen Sonnenschutz tragen", rät Langs.
Johanniskraut wirkt vorwiegend durch Inhaltsstoffe wie Hypericin - das ist hier der phototoxische Stoff- und Hyperforin und beeinflusst Neurotransmitter im Gehirn wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die Stimmung und Emotionen regulieren. Es gilt daher als natürliches Antidepressivum und soll auch bei Angstzuständen und Schlafstörungen helfen. Da Johanniskraut Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben kann, sollte man eine Anwendung vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin besprechen.
Johanniskraut (lat. Hypericum) heißt so, weil die Pflanze meist um den Gedenkag Johannes des Täufers am 24. Juni zu blühen beginnt.