Vergängliche Kunst

Große Sandkunst an Küstenorten

Was haben ein verrückter Pirat, ein Wal und ein Clown gemeinsam? Sie sind aus Sand geformt und werden an Küsten ausgestellt - von der Ostsee bis zur Sand City an der Algarve.

21.06.2025 UPDATE: 21.06.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 29 Sekunden
Hindu-Gott Ganesha hält Hof – als Sandfigur im englischen Weymouth. Foto: Julien Lightfoot/SandWorld Weymouth/dpa

Von Tom Nebe

Vergängliche Kunst hat Tradition

Weymouth in Südengland

In Weymouth an Englands Südküste haben Sandskulpturen Tradition: In den 1920er-Jahren begann hier ein gewisser Fred Darrington mit dem Schaffen der vergänglichen Kunstwerke. Er ist der Großvater von Mark Anderson, der 2011 als Co-Gründer die jährliche Ausstellung Sandworld ins Leben gerufen hat. 
In diesem Jahr warten unter anderem Garfield und die "Ice Age"-Filmhelden um Mammut Manni und Faultier Sid als sandige Attraktionen auf die Besucherinnen und Besucher. Schön für Familien: In großen Sandkästen können Kinder und Eltern selbst aktiv werden und eigene kleine Sandkunstwerke kreieren. 
Erwachsene zahlen umgerechnet rund 13 Euro Eintritt, Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 16 Jahren rund zehn Euro, Jüngere haben freien Zugang. Geöffnet hat die Sandworld im Lodmoor Country Park bis 9. November.


Verrückter Pirat grüßt am Pier

Warnemünde im 
Norden Rostocks

Wie passend: Wo die großen Schiffe einlaufen, steht der wohl verrückteste Pirat der Filmgeschichte Spalier. Am Pier 7 an der Hafeneinfahrt von Warnemünde grüßt Jack Sparrow dieses Jahr die einfahrenden Fähren, Frachter und Kreuzfahrtschiffe. 
Die Sandfigur des eigenwilligen "Fluch der Karibik"-Helden ist dabei in guter Gesellschaft: Auch Sindbad, der Seefahrer, und Meeresgott Poseidon wurden für die 15. Auflage der Warnemünder Sandwelt von künstlerischen Händen mit Schaufeln, Spachteln, Pinseln und Messern geschaffen. 
Übrigens, nicht etwa mit Ostseesand, sondern mit Grubensand aus Brandenburg – der sei durch seine besondere eckige Kornstruktur besser zu verdichten als der rundliche Meeressand, heißt auf der Webseite des Pier 7-Betreibers Karls, der vor allem für seine Erdbeerdörfer bekannt ist. Die Ausstellung ist bis 2. November zu sehen, der Eintritt ist frei.


Sandmännchen trifft Werwolf

Prora auf Rügen

Wer auch im Winter an der Küste Sandkunst sehen möchte, ist in Prora auf Rügen richtig. Die Ausstellung im Glaspalast ist ganzjährig geöffnet, teilweise passen die Figuren mit ihrer Höhe von bis zu neun Metern nur gerade so unter das Hallendach. Die aktuelle Schau steht unter dem Motto "Mythen, Sagen und Legenden" und liefert entsprechend – mit sandigen Elfen und Zwergen, Werwölfen und Zombies, der Eiskönigin und dem Sandmännchen. 
Erwachsene zahlen in Prora 13,50 Euro Eintritt, Kinder und Jugendliche zwischen vier und 14 Jahren 9,50 Euro.


Per Golfmobil durch die Sandstadt

Lagoa an der Algarve

Der Name Sand City lässt es schon ahnen: Die Ausstellung im Lagoa in der Algarve im Süden Portugals ist groß – mehr als 120 Skulpturen erstrecken sich über eine Fläche von mehr als fünf Hektar. Dorthin führen Wege aus Sand. Wer nicht alles erlaufen möchte, kann sich ein elektrisches Golfmobil ausleihen und die Kunstwerke abfahren.
Was gibt es zu sehen? Ikonische Gebäude wie den Big Ben und berühmte Persönlichkeiten wie den kürzlich verstorbenen Papst Franziskus, der in Sand City lächelnd auf einer Vespa sitzt. Dazu Fantasiewesen, Cowboys und Comic-Helden – ein buntes Programm also.
Übrigens: Hunde dürfen mit rein. Die Veranstalter bitten aber darum, dass sie ihre "Bedürfnisse" vorher erledigt haben – und das nicht gerade im Sand machen. Im Fall der Fälle werden aber Beutel zum Einsammeln der Hinterlassenschaften ausgehändigt.
Für alle zwischen 13 und 64 Jahren liegt der Eintritt bei 11,90 Euro, für Personen ab 65 Jahren bei 9,50 Euro. Kinder ab sechs Jahren zahlen 5,90 Euro, Jüngere kommen gratis rein. Geöffnet hat die Sandstadt bis 9. November.


Manege frei für den Sandzirkus

Travemünde an der 
Lübecker Bucht

Elefanten, Akrobaten und Clowns: Die Sandskulpturen-Ausstellung in Travemünde an der Lübecker Bucht widmet sich in ihrer siebten Auflage dem Zirkus. Künstlerinnen und Künstler haben mehr als 100 Skulpturen geschaffen, so die Veranstalter. Sie stehen in drei Bootshallen im Travemünder Hafen.
Doch nicht nur Sandkunst wird hier gezeigt, sondern auch Sandwissen vermittelt – mit einer Sammlung von rund 1000 Sandproben aus aller Welt. In Travemünde wurde für die Skulpturen übrigens ebenfalls kein Ostseesand genommen. Hier setzt man auf Flusssand.
Erwachsene zahlen 12,50 Euro, Kinder und Jugendliche zwischen vier und 14 Jahren 8,50 Euro. Geöffnet ist bis 9. November.