Österreich

Familienglück am Erlebnisberg Golm

Das Falkensteiner Montafon ist der ideale Ausgangspunkt, um die faszinierende Bergwelt Vorarlbergs zu erkunden.

01.08.2025 UPDATE: 03.08.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 42 Sekunden
Vom Erlebnisberg Golm führt ein 3,5 Kilometer langer Forschungspfad zurück ins Tal: Neben der herrlichen Aussicht gibt es hier viel zu sehen und zu entdecken. Fotos: Busch

Von Rüdiger Busch

Wann sind wir endlich da? Wer einmal mit Kindern in Urlaub gefahren ist, der weiß, wie viel Sprengkraft in diesem Satz steckt. Zum Glück haben wir den Großteil der Strecke hinter uns: Gerade passieren wir den Bodensee, bis zu unserem Ziel Tschagguns dauert es nur noch eine Stunde. Kaum haben wir die Autobahn verlassen und fahren durch das Montafon, gibt es für Groß und Klein viel zu entdecken: Fast an jeder Ecke wird für ein touristisches Highlight oder ein Ausflugsziel geworben. Im Bergdorf Tschagguns angekommen, geht es die letzten Kilometer nur noch bergauf: Am Fuße des Erlebnisbergs Golm liegt auf 1000 Metern Höhe unsere Herberge für die nächsten sieben Tage: das Falkensteiner Montafon.

Wobei: Herberge ist stark untertrieben. Das Ende 2022 eröffnete Falkensteiner gehört zum illustren Kreis der Leading Hotels of the World, ist aber zugleich ein Familienhotel zum Wohlfühlen. Schon der erste Eindruck überzeugt: Mit seiner außergewöhnlichen Architektur und der Holzfassade fügt sich das Gebäude wie selbstverständlich in die schöne Berglandschaft ein. Wir betreten die Lobby, und haben sogleich das Herzstück des Hotels erreicht: Überall finden sich Spielmöglichkeiten wie Rutschen, Kletterwand, Tischtennisplatte oder Billardtisch. Vom Kleinkind bis zum Teenager kann sich hier und in der direkt angeschlossenen Sporthalle jeder austoben.

Hintergrund

Inos: 

Anreise: Mit dem Auto sind es von Heidelberg aus rund 400 Kilometer bzw. viereinhalb Stunden Fahrt. Die Strecke: Über die A5 und die A8 Richtung Ulm, dann weiter auf der A7 nach Füssen und ab Memmingen auf die A96 Richtung

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Inos: 

Anreise: Mit dem Auto sind es von Heidelberg aus rund 400 Kilometer bzw. viereinhalb Stunden Fahrt. Die Strecke: Über die A5 und die A8 Richtung Ulm, dann weiter auf der A7 nach Füssen und ab Memmingen auf die A96 Richtung Bregenz wechseln. In Österreich geht es weiter auf der A14/E60 bs zur Ausfahrt Bludenz/Montafon und von dort über die B188 bis Tschagguns.

Unterkunft: Hotel Falkensteiner Montafon, Tschagguns, Deluxezimmer für zwei Erwachsene und zwei Kinder mit Halbpension plus ab 475 Euro pro Nacht: www.falkensteiner.com/hotel-montafon 

Weitere Infos: www.vorarlberg.travelwww.silvretta-montafon.atwww.golm.at 

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Die Spielbereiche sind den ganzen Tag über gut frequentiert. Aber vor allem abends ist das Konzept ein Segen für die Eltern: Während der Nachwuchs spielt, sich auspowert oder neue Freunde kennenlernt, können die Erwachsenen direkt daneben im geschmackvoll eingerichteten Barbereich den Urlaubstag ausklingen lassen.

Vor dem Abend loben wir aber erst einmal den Tag. Und der hat hier in Vorarlberg wahrlich viel zu bieten. Unser absolutes Urlaubshighlight ist zu Fuß keine fünf Minuten entfernt: der Erlebnisberg Golm. Von unserer Station Latschau fahren wir mit der Golmerbahn mit der Gondel ganz nach oben auf 1890 Meter Höhe. Hier warten mehrere Wanderwege auf den geübten und den weniger geübten Bergwanderer. Wir entscheiden uns – der Kinder wegen – für Golmis Forschungspfad, einen 3,5 Kilometer langen Weg talabwärts, bei dem es viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt der Alpen zu erfahren gibt – und ganz nebenbei wunderschöne Ausblicke auf die Montafoner Berglandschaft.

Nach zwei Stunden haben wir die Mittelstation erreicht und genießen eine Rast auf der Sonnenterrasse des Hauses Matschwitz. Bei Vorarlberger Spezialitäten und kühlen Getränken könnte man hier ewig sitzen bleiben – doch es ruft bereits die nächste Attraktion. Für die letzte Etappe zum Hotel haben sich die Kinder für Europas größten Waldrutschenpark entschieden: Also rutschen sie in den sieben bis zu 62 Meter langen Rutschen ins Tal, während die Eltern den deutlich mühsameren Fußweg wählen. Hier sind gutes Schuhwerk und Trittsicherheit unverzichtbar.

Erschöpft, aber zufrieden und voller neuer Eindrücke erreichen wir unser Hotel, wo wir uns eine Abkühlung verdient haben: Die Wellness- und Wasserwelt lässt auf 1400 Quadratmetern keine Wünsche offen: reichlich Liegen, ein Innen- und ein Außenpool und ein separater Erwachsenenbereich mit Saunen und Dampfbad. Ein besonderer Clou wartet auf alle großen und kleinen Sportbegeisterten: Eine der beiden Rutschen ist mit einer Zeitmessanlage und einer Ergebnisleinwand ausgestattet. Wer bricht den Tagesrekord? Wer landet auf der Bestenliste? Wer ist der Schnellste in der Familie? Der Reiz des Wettbewerbs hält den ganzen Urlaub über an.

So viel Bewegung macht hungrig, und dieser Zustand muss im Familien-Aktivhotel nicht lange anhalten: Alpine Köstlichkeiten verwöhnen den Gaumen, ob zum Frühstück, bei der Nachmittagsjause oder beim Abendessen. Gut für den Familiengeldbeutel: Wasser wird zu den Mahlzeiten kostenlos serviert.

So ähnlich wie der erste Urlaubstag läuft unsere ganze Woche in Tschaggungs ab: Bis zum frühen Nachmittag unternehmen wir einen Ausflug, anschließend genießen wir bis zum Abendessen einige Stunden Badespaß. Unbedingt erleben muss man die rasante Fahrt mit dem Alpine-Coaster, die direkt neben dem Hotel an der Station Latschau startet: Für die 2600 Meter lange Fahrt mit der Sommerrodelbahn hinunter ins Tal nach Vandans braucht man gut fünf Minuten – zurück geht es mit der Gondel.

Ebenfalls zu empfehlen: der kinderwagentaugliche Walderlebnispfad Marul – ein echtes Naturerlebnis mit Wasserfall, Bergbach und einem türkis-glitzernden See. Viel zu schnell vergeht die Woche, und am Ende formuliert der Kindermund erneut eine Frage: "Wann kommen wir wieder?" Wir haben mit der Wahl unseres Urlaubsziels so viel wohl nicht falsch gemacht.

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