Schickes Design: Auch der Hyundai Kona kommt wie seine Marken-Brüder mit einem Kaskaden-Kühlergrill angefahren. Werksfoto
Von Heiko Wacker
Heidelberg. Kleine und kompakte SUV sind aktuell der Renner, die wendigen Hochbeiner verkaufen sich gerade beim "urbanen" Publikum bestens. Ein extrovertiertes Design ist hier natürlich hilfreich, das weiß man auch bei Hyundai. Und genau deshalb gaben die Koreaner dem Kona nicht nur ein gut gewürztes Design mit auf den Weg, sondern auch einen exotisch klingenden Namen. Los geht’s ab 17 730 Euro.
Für Schub sorgt in diesem Fall der in allen fünf Ausstattungslinien angebotene Einliter-Benziner mit 120 PS aus drei Zylindern, am anderen Ende des Leistungsspektrums erledigt das ein 1,6 Liter messender Benziner mit 177 PS aus vier Töpfen. Dazwischen rücken seit kurzem zwei selbstzündende Vierender in den Fokus, die aus ebenfalls 1,6 Litern 136 und 116 PS schöpfen. Den kleineren der beiden Diesel, er wird lediglich in der mittleren Ausstattungslinie namens Trend offeriert, haben wir uns einmal näher angeschaut. Denn oft genug ist die goldene Mitte die ideale Wahl vernünftiger Fortbewegung.
Wobei die Sache mit der Fortbewegung im Falle des Kona grundsätzlich geklärt werden muss, gibt es den flotten SUV doch seit diesen Sommer auch mit Hybridantrieb zu Preisen ab 26 900 Euro. Und der E-Kona, ihn offeriert Hyundai ab 34 600 Euro, sei natürlich auch nicht unterschlagen: Damit ist der kompakte Wagen ein Paradebeispiel aktuell angesagter Antriebsmöglichkeiten, sieht man mal von Erdgas ab. Und wer Wasserstoff als Kraftquelle bevorzugt, für den hat Hyundai den Nexo im Portfolio. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wir wollen dem Kona ja nicht den Auftritt verderben, was uns zum erfrischend anzuschauenden Design führt, das mit seinem auf mehrere Ebenen verteilten Geleucht auffällt. Die LED-Tagfahrlichter sitzen oberhalb der Frontscheinwerfer, das passt recht gut zum Kaskaden-Kühlergrill, wie man ihn aktuell an allen neuen Modellen von Hyundai zu erblicken vermag. Außerdem zog die Designabteilung eine Kunststoffverkleidung um die gesamte Karosserie, die am Heck noch die Rückleuchten aufnimmt. Alles in allem sorgt das Styling für einen fast schon extravaganten Auftritt, den Untergang in der automobilen Masse hat der Kona nicht direkt zu fürchten.
Seinen Namen trägt er übrigens nach dem Kona Distrikt auf der Big Island von Hawaii. Das bringt nach den beiden nach Städten benannten SUV Tucson und Santa Fe Abwechslung ins Spiel. Übrigens verkaufte Hyundai seit der Einführung der ersten Generation des Santa Fe, das war im Jahr 2001, rund 1,7 Millionen Sports Utility Vehicles in Europa. Mit dem Kona, dem ersten Hyundai SUV im B-Segment, soll diese Erfolgsgeschichte nun fortgeschrieben werden.
Dafür reicht ein gepfeffertes Design alleine natürlich nicht, auch auf die inneren Werte kommt es an. Und hier überrascht der Kona erneut, in keinem anderen Hyundai erlaubt das Design mehr Individualisierungsmöglichkeiten. Ob Lüftungsdüsen, Schalthebelverkleidung oder die Nähte an Gestühl oder Volant, all dies wird auf Wunsch rot, orange oder limonengrell eingefärbt. Belässt man es jedoch bei der Basisfarbe Schwarz, dann bekommt das Innere einen recht seriösen Touch. Kein Firlefanz, kein technisches Schickimicki: Der Kona gibt keine Rätsel auf, sondern gefällt durch seine intuitive Bedienbarkeit und seine nicht zu straffen Sitze.
So verhält es sich auch in Sachen Laderaum: Im Heck findet sich ein Kofferraumvolumen von 361 Litern, legt man die zweiteilige Rücksitzlehne um, wächst selbiger auf maximal 1143 Liter, wobei die Ladekante knapp die Marke von 70 Zentimetern unterbietet. All dies sind Werte, die einem gerade mal 4,165 Meter langen Wagen gut zu Gesicht stehen, und den Alltagsnutzen des kompakten Kona unterstreichen.
Den gibt es mit Sechsgang-Schaltgetriebe sowie mit einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe, das sich zudem mit Allradantrieb kombinieren lässt. Doch nur, wenn man sich den stärkeren Benziner beziehungsweise den potenteren Diesel gönnt. Der von uns gefahrene Selbstzünder mit seinen 116 PS wird entsprechend einzig mit einer manuellen Schaltbox feilgeboten, die jedoch gut mit dem Kollegen unter der Haube harmoniert, der sich mit 4,9 Litern auf 100 Kilometern begnügt, was in Kombination mit dem 50 Liter messenden Tank theoretisch Distanzen von bis zu tausend Kilometern ermöglicht.