Mehr Atemwegserkrankungen

Erkältungswelle hält Fehlzeiten hoch

Zu Jahresbeginn gab es eine Welle von Atemwegserkrankungen. Das sorgt für einen weiterhin hohen Krankenstand. DAK-Chef Storm fordert eine grundsätzliche Debatte über die Ursachen der Arbeitsausfälle.

25.05.2025 UPDATE: 25.05.2025 06:03 Uhr 56 Sekunden
Stifte liegen auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
Eine Erkältungswelle hat den Krankenstand im ersten Quartal auf hohem Niveau gehalten. (Symbolbild)

Hamburg, (dpa) - Eine starke Erkältungswelle hat die Fehlzeiten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland im ersten Quartal auf hohem Niveau gehalten. Die Beschäftigten hatten nach Angaben der DAK-Gesundheit rund ein Viertel mehr Fehltage wegen Atemwegsproblemen als im ersten Quartal 2024. Leichte Rückgänge in fast allen anderen Erkrankungsgruppen hätten diesen Anstieg größtenteils ausgeglichen.

Insgesamt lag der Krankenstand in den ersten drei Monaten bei DAK-Versicherten bei 6,0 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. 2023 waren es nach Zahlen der Krankenkasse noch 5,5 Prozent. Ein Krankenstand von 6,0 Prozent bedeutet, dass an jedem Tag – von Januar bis einschließlich März – von 1.000 Beschäftigten durchschnittlich 60 krankgeschrieben waren.

Nach der Auswertung der DAK-Gesundheit für rund 2,2 Millionen erwerbstätige Versicherte hatten fast 40 Prozent der Beschäftigten mindestens eine Krankschreibung. Auch das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (38 Prozent).

DAK-Chef Storm sieht keine Entwarnung

"Wir können beim Krankenstand keine Entwarnung geben", so DAK-Vorstandschef Andreas Storm. "Die Fehlzeiten der Beschäftigten liegen weiterhin auf einem zu hohen Niveau. Es braucht eine gründliche und seriöse Debatte über die Ursachen, denn angesichts der anhaltenden Wirtschaftsschwäche in Deutschland kommt den Fehlzeiten der Beschäftigten eine besondere Bedeutung zu."

Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis verursachten den Angaben zufolge bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte insgesamt rund 158 Fehltage – 31 Tage mehr als im ersten Quartal 2024. Das entspricht einem Plus von 24 Prozent.

Die Mehrzahl der Fehltage ging im ersten Quartal auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen: Auf die Atemwegsprobleme folgten psychische Erkrankungen wie Depressionen sowie Muskel-Skelett-Probleme, etwa Rückenschmerzen.

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