Luftqualität im Südwesten hat sich verschlechtert
Die Messstationen im Südwesten registrieren in diesem Jahr schlechtere Luftwerte. Bleiben diese hoch, müssen Städte und Gemeinden gegensteuern.

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Schadstoffwerte in der Luft in Baden-Württemberg haben sich im ersten Halbjahr verschlechtert. Wie die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) und das Verkehrsministerium mitteilten, lagen die Mittelwerte für Stickstoffdioxid sowie Feinstaub höher als in den Vorjahren. Und das sowohl an verkehrsreichen als auch verkehrsarmen Orten - und in Städten ebenso wie auf dem Land.
Die Hauptursache waren demnach windarme und trockene Wetterperioden von Mitte Januar bis Anfang März. Die Schadstoffe seien damals weder durch den Wind weggeweht noch durch Regen aus der Luft gewaschen worden. Hinzu kamen sogenannte Inversionswetterlagen, bei denen warme Luft in größerer Höhe dafür sorgt, dass sich die Luftschichten nicht durchmischen konnten. Dies führte mehrfach zu einer starken Schadstoff-Anreicherung in Bodennähe.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) teilte mit: "Die höheren Werte sind eine schlechte Nachricht für Menschen mit Asthma, hohem Blutdruck oder anderen Vorerkrankungen". Er betonte die Notwendigkeit wirksamer Maßnahmen wie die Elektrifizierung des Verkehrs.
Auf Kollisionskurs mit den EU-Grenzwerten
An mehreren Messstellen lagen die Stickstoffdioxid-Werte den Angaben zufolge nur knapp unter dem geltenden Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Ab 2030 gelten in der EU deutlich strengere Grenzwerte für Luftschadstoffe. Werden die neuen Richtwerte im kommenden Jahr überschritten, müssen betroffene Kommunen ab 2027 Luftreinhaltefahrpläne vorlegen.
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