Krieg in der Ukraine

Türkei: Ukraine-Verhandlungen beginnen am Freitag

Erstmals seit 2022 sollen Russland und die Ukraine direkt über ein Ende des Krieges in der Ukraine verhandeln. Der Beginn der Gespräche am Donnerstag scheiterte. Nun soll es einen neuen Anlauf geben.

15.05.2025 UPDATE: 15.05.2025 02:55 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden
Vor Ukraine-Verhandlungen in Istanbul
Hat ein Team für die Gespräche benannt: Präsident Selenskyj.

Istanbul (dpa) - Die Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Krieges zwischen ukrainischen und russischen Gesandten in Istanbul sind vertagt worden. Das erste direkte Treffen der beiden Länder seit drei Jahren soll nun zusammen mit türkischen Vertretern an diesem Freitag stattfinden, wie es aus Quellen des Außenministeriums in Ankara hieß. Zuvor hatten auch russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf anonyme Quellen gemeldet, dass die Gespräche auf Freitag vertagt seien. 

Geplant seien trilaterale Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei, so die Ministeriumsquellen. Ob es ein Vierertreffen im Format USA, Russland, Ukraine, Türkei geben werde, sei noch nicht entschieden, hieß es. Die US-Delegation werde von Außenminister Marco Rubio angeführt.

Am Abend hatte sich der türkische Außenminister Hakan Fidan nach Angaben seines Ressorts mit der russischen Delegation im Istanbuler Dolmabahce-Palast ausgetauscht. Die russischen Gesandten hatten nach Angaben aus Russland tagsüber vergeblich auf die ukrainische Delegation gewartet.

Russland weist Kritik an Format zurück

Das russische Außenministerium wies Kritik zurück, dass Moskau lediglich die zweite Reihe zu Friedensverhandlungen in die Türkei geschickt habe. Es seien die qualifiziertesten Fachleute gekommen, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Diese Experten seien bereit und kompetent für die Gespräche über alle Themen: "Internationales Recht – bitte, die Situation am Boden – bitte, Fragen der Kampfhandlungen – bitte", führte sie aus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Delegation als zweitklassig bezeichnet. Er hatte die Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin mehrfach gefordert. Der russische Präsident ignorierte die Aufforderung. Chefunterhändler der russischen Delegation ist Wladimir Medinski. Er gilt als politisches Leichtgewicht und war auch an den ergebnislosen Verhandlungen 2022 kurz nach Kriegsbeginn beteiligt.

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