Barrierefreie Haltestellen lassen auf sich warten

An Rathaus und Endhaltestelle werden Zwischenlösungen geprüft

20.03.2018 UPDATE: 20.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden

Barrierefreie Haltestellen lassen auf sich warten

Ist der Wurm erst einmal drin, bohrt er sich durch alle Bereiche. Dieser Eindruck zwingt sich einem auf, wenn man sich die Bauprojekte in Eppelheim rund um die Straßenbahn anschaut. Nicht nur wird die Brückenbaustelle länger und teurer. Auch der barrierefreie Haltestellenausbau läuft nicht so wie einst geplant.

Bei seinem Bericht vor dem Technischen Ausschuss ging Paul Ritze, Projektleiter bei der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV), auch auf den Ausbau der Straßenbahnhaltestellen "Rathaus" und "Kirchheimer Straße" ein. Demnach seien die Planungen für den Stopp am Rathaus eingestellt. "Das war eine politische Entscheidung", sagte Ritze. Denn der Umbau dort hängt mit der "Neuen Ortsmitte" zusammen. Unter Ex-Bürgermeister Dieter Mörlein hatte der Gemeinderat beschlossen, die jetzigen Gebäude auf dem sogenannten Heckmann-Areal neben Rathaus und Rudolf-Wild-Halle abzureißen und dort die "Neue Ortsmitte" entstehen zu lassen. Dieses Projekt war und ist umstritten, daher will Bürgermeisterin Patricia Rebmann Bürgerbeteiligung ermöglichen und "bei Null anfangen", wie sie im November 2017 gegenüber der RNZ sagte. Für die Haltestelle und die RNV bedeutet das: "Wir stehen in den Startlöchern und warten", so Ritze.

Für die Übergangszeit habe das Unternehmen geprüft, ob die Haltestelle provisorisch barrierefrei umgebaut werden könne. Das Ergebnis: "Das ist nicht möglich", stellte der RNV-Projektleiter klar. Dafür gebe es dort nicht genügend Platz. Nun soll untersucht werden, ob "technische Möglichkeiten", etwa externe Hub᠆lifte, in Betracht kommen. Doch Versprechungen konnte Ritze keine machen.

Ähnlich ist die Situation bei der Straßenbahn-Endhaltestelle "Kirchheimer Straße". Dort wurde für den Umbau ein Planfeststellungsverfahren notwendig, weshalb laut Ritze mit einem Baubeginn vor 2019 nicht zu rechnen ist. Daher würde auch für die Endhaltestelle geprüft, ob man diese nicht für den Übergang barrierefrei gestalten könnte. "Zum Beispiel durch Kunststoffpodeste", so Ritze.

Die Frage der Kosten blieb allerdings offen. Denn so sehr die Gemeinderatsfraktionen die Barrierefreiheit auch wünschen: "Die Zwischenlösungen bitte nicht auf unsere Kosten", betonte Trudbert Orth (CDU) ähnlich wie auch Christa Balling-Gündling (Grüne). (aham)