Hintergrund - "Wir zählen zu den systemrelevanten Einrichtungen"

29.03.2020 UPDATE: 29.03.2020 06:00 Uhr 51 Sekunden

Die Lage der Physiotherapeuten

Eberbach. (mabi) "Wir zählen zu den systemrelevanten Einrichtungen. Wir arbeiten und sind leistungsverpflichtend", antwortet Beate Rothenberger auf unsere Frage, inwieweit Physiotherapeuten derzeit noch arbeiten. Viele Krankenhäuser würden Patienten zurzeit schneller aus dem stationären Bereich entlassen. Diese Patienten müssen ambulant versorgt werden, "ebenso akute Fälle".

Behandelt wird "gemäß der Hygieneempfehlung des Robert-Koch-Instituts". Demnach werden unter anderem nur Patienten ohne grippeähnliche Symptome behandelt, die sich nicht in Krisengebieten aufgehalten haben und keinen Kontakt mit Menschen haben, die am Coronavirus erkrankt sind oder im Verdacht stehen.

Vom deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) hat es laut Rothenberger am 18. März "klare Informationen" gegeben, ein aktueller Lagebericht sei stets abrufbar, ebenso eine FAQ-Liste (Frequently Asked Questions; häufig gestellte Fragen).

"Es können auch Videobehandlungen durchgeführt werden", so Rothenberger.

Die seit 1987 in Eberbach selbstständig arbeitende Physiotherapeutin hat noch eine Angestellte. "Derzeit haben wir die Patienten so bestellt, dass sie sofort in den Raum gehen können. Es entsteht keine Wartezeit und kein Kontakt mit anderen Patienten", erklärt sie. Zudem werde die Praxishygiene verstärkt ausgeführt.

Von einer "lieben, befreundeten Kollegin" haben Rothenberger und ihre Kollegin Mundschutz erhalten; "leider gibt es keine zentrale Stelle", die die Praxis mit Mundschutz und Desinfektionsmitteln versorgt.

"Wir haben große Arbeitsausfälle zu verzeichnen, müssen alles dokumentieren und überlegen Kurzarbeit anzumelden", resümiert Rothenberger für ihre Praxis.