Hintergrund - Werden doch noch Stolpersteine in der Stadt verelgt?

Während die Bauarbeiten des Synagogenplatzes mit den notwendigen flankierenden Maßnahmen im Sommer innerhalb von einigen Wochen verwirklicht wurden, zogen sich die Vorbereitungen hierfür über gut fünf Jahre hin. Der Ortschaftsrat kam von seinem Ansinnen, Stolpersteinen verlegen zu lassen, ab, und entschied sich für eine alle NS-Geschädigten umfassende Erinnerungsstätte, welche die Freunde des Lerchennestes angeregt hatten. Zu dem Arbeitskreis aus Mitgliedern des Ortschaftsrates und des Vereins stießen bei der Suche nach einem geeigneten Ort für diese Stätte Vertreter der Alten Synagoge Steinsfurt hinzu. Von der Stadtverwaltung brachte sich Dezernatsleiter Tobias Schutz ein und regte die Anlage des Synagogenplatzes an.

11.11.2018 UPDATE: 11.11.2018 19:09 Uhr 17 Sekunden

Laut Veranstalter kamen zum Eröffnung der Erinnerungsstätte überraschend viele Interessierte. Auf dem Vorplatz der ehemaligen Synagoge wurden zwischen dem roten Pflaster Tafeln zum Gedenken an verfolgte Gruppen eingelassen. Foto: Günter Lang

Auf den nun hier verlegten sieben Tafeln stehen keine Namen, sondern die Opfergruppen: Juden, politisch und religiös Verfolgte, Euthanasieopfer, Sinti und Roma, Zwangsarbeiter und Homosexuelle. Auf dem den Stromkasten umgebenden Textblock steht als Inschrift Synagogenplatz und in deutscher und englischer Sprache: "Die eingelassenen Metallplatten erinnern an die Steinsfurter, welche aus politischen, rassistischen und sozialen Gründen, wegen ihres Glaubens, ihrer Weltanschauung oder Versklavungs- und Euthanasieprogrammen gesundheitliche Schäden erleiden mussten, erniedrigt wurden oder auch zu Tode kamen." (app)