Hintergrund Biber Bammental

> Der Biber ist mit bis zu 1,40 Meter Länge und 30 Kilogramm Gewicht das größte Nagetier Europas. Einst auf dem Kontinent omnipräsent, galt er Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet. In den 1960er Jahren startete in Bayern und Schweiz die Wiederansiedlung - mit Erfolg. In den 80er Jahren wurden wieder erste Exemplare in Baden-Württemberg gesichtet.

16.10.2018 UPDATE: 16.10.2018 21:00 Uhr 45 Sekunden

> Der Biber ist mit bis zu 1,40 Meter Länge und 30 Kilogramm Gewicht das größte Nagetier Europas. Einst auf dem Kontinent omnipräsent, galt er Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet. In den 1960er Jahren startete in Bayern und Schweiz die Wiederansiedlung - mit Erfolg. In den 80er Jahren wurden wieder erste Exemplare in Baden-Württemberg gesichtet.

> Im Rhein-Neckar-Kreis werden Biber laut Experte Ulrich Weinhold vermehrt seit zehn bis 15 Jahren gesichtet, zunächst an Neckar und Elsenz. "Jetzt besiedeln die Biber auch Nebenflüsse. Niemand hat damit gerechnet, dass sie in jeden Wassergraben gehen", erklärt Weinhold. Die Nagetiere dringen zunehmend in landwirtschaftlich genutzte Flächen vor und geraten so in Konflikt mit Bauern.

> Das Bundesnaturschutzgesetz stellt den Biber unter besonders strengen Schutz. Sie dürfen nicht getötet, verletzt oder gefangen werden. "Jegliche Eingriffe in seinen Lebensraum - auch in seine Staudämme - werden bestraft", betont Weinhold. Und zwar mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen. Landwirte können beim Regierungspräsidium Ausnahmen des Verbots erwirken. Im Alltag sorgt der Biber bisweilen für Probleme. Anders im Hochwasserfall. "Er merkt viel schneller als der Mensch, wenn Fluten aufkommen und öffnet seine Dämme", so Weinhold. 30 Millionen Jahre Wasserbauerfahrung zahlen sich aus.