Hintergrund Abzocke Wespennest-Entfernung

28.08.2020 UPDATE: 28.08.2020 23:00 Uhr 52 Sekunden

Abzocke bei der Wespennest-Entfernung

Verbraucherschützer warnen vor Abzockern bei der Schädlingsbekämpfung. Matthias Bauer von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg erklärt, dass man im Internet zwar viele Schädlingsbekämpfer finde: "Aber die ersten fünf, die bei der Google-Suche oben gelistet sind, sind meistens unseriös. Die haben sich nach oben gekauft." In den meisten Fällen seien das Call-Center, die alle Anrufe an "fliegende Monteure weiterreichen, die dann tatsächlich vor Ort auftauchen", sagt Bauer.

Unseriöse Anbieter erkenne man daran, dass sie nicht genau informieren, mit welchen Chemikalien sie arbeiten. "Zweiter Hinweis: Sie halten sich bei Preisen bedeckt", sagt Bauer. Kommt es zur Abrechnung, kann es teuer werden. Die Preise liegen üblicherweise zwischen 80 und 150 Euro. Bei Abzockern sind sie jedoch um ein Vielfaches höher.

Deshalb sollte man mit dem Anbieter einen Dienstleistungsvertrag abschließen. Von dem kann man übrigens auch noch zurücktreten, wenn der Schädlingsbekämpfer schon vor Ort ist. "Wenn der Monteur vor Ort sagt 'Das kostet Sie mindestens 800 Euro' können Sie sagen 'Da kommen wir nicht ins Geschäft, bitte gehen Sie.'" Ist das Geld jedoch einmal gezahlt, kann man es nicht mehr zurückverlangen.

Wespen darf man ohne triftigen Grund übrigens nicht umsiedeln oder töten. So steht es im Bundesnaturschutzgesetz. Hornissen sind noch stärker geschützt. Wer ein Wespennest ohne Einschätzung eines Fachmanns entfernt, riskiert eine Geldbuße von mehreren Tausend Euro. (dpa)