Hintergrund

05.02.2020 UPDATE: 07.02.2020 06:00 Uhr 55 Sekunden

Die Burg Dilsberg befindet sich innerhalb der etwa 300 Meter hoch gelegenen Bergfeste und galt als uneinnehmbar. Deren Vorgängerbau entstand zwischen den Jahren 1150 und 1200, also im Hochmittelalter. Erstmals erwähnt wurde die im Besitz der Grafen von Lauffen befindliche Burg im Jahr 1208. Um 1300 ging die Burg in das Eigentum der Kurpfalz über. Im Dreißigjährigen Krieg gehörte der Dilsberg zu den am meisten umkämpften Festungen. Dem Feldherrn Tilly gelang es im Jahr 1622 nach langer Belagerung, sie zu besetzen. Im Jahr 1803 fiel die Feste an das Land Baden und diente fortan als Staatsgefängnis. Die Burg überstand alle Kämpfe fast unbeschadet. Es waren die Dilsberger selbst, die sie zur Ruine machten: Im Jahr 1822 wurde die Burg zum Abriss freigegeben, damit die arme Bevölkerung Baumaterial für Häuser hatte. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Bergfeste zu einem Ziel für Touristen. Die Burg wurde saniert und teilweise rekonstruiert. Von ihr aus haben Besucher einen wunderschönen Blick ins Neckartal. Große Bekanntheit erlangte sie durch den amerikanischen Schriftsteller Mark Twain, der die Burg in seinem Buch "A tramp abroad" erwähnte. Große Besonderheiten stellen der 35 Meter tiefe Burgbrunnen und der unterirdische, rund 80 Meter lange Brunnenstollen dar, der 1896 vom Deutsch-Amerikaner Fritz von Briesen wiederentdeckt und 1926 freigelegt wurde. Die Burganlage ist von April bis Oktober täglich außer montags geöffnet, von Mai bis Oktober finden immer sonntags Führungen statt. Für die Burg zuständig sind heute die "Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg". (cm)