Hintergrund

01.10.2019 UPDATE: 01.10.2019 06:00 Uhr 46 Sekunden

Zwar nagt seit Jahren der Zahn der Zeit an den historischen Gebäuden in der Eichtersheimer Hauptstraße, doch in den rund zwei Jahrhunderten davor gehörten sie zum Mittelpunkt von Eichtersheim.

Der linke Gebäudeteil, auch als "Haus Krotz" bekannt, wurde, wie das rechte Gasthausgebäude, 1779 erbaut. Baulich sind die Gebäude voneinander getrennt, stehen aber eng zusammen und haben ein gemeinsames Eingangstor. Das Haus Krotz hat einen sehr tiefen Keller, während der "Hirsch" nicht unterkellert ist. Die Scheune im hinteren Gebäudeteil stammt aus dem Jahr 1883, das aus kleinen Backsteinen gemauerte Schlachthaus wurde 1911 gebaut.

Interessant war die unterschiedliche Aufteilung des Stockwerkseigentums: Der tiefe Keller unter dem Haus Krotz war der Bierkeller des Gasthauses Hirsch, auch die Metzgerei der Familie Teichmann, der das Gasthausgebäude gehörte, lag in diesem Gebäudeteil. "Anscheinend haben sich die komplizierten Eigentumsstrukturen über Jahrhunderte durch Erbteilung herausgebildet", so vermutet es Hauptamtsleiter Diethelm Brecht.

Die Metzgerei wurde Anfang der 1990er Jahre geschlossen, kurze Zeit später, im Jahr 1994, gingen dann auch in der Gaststätte die Lichter aus. Eine Heizung gibt es im Gebäude nicht, was die Verschlechterung der Bausubstanz in den letzten Jahren des Leerstandes begünstigte. Aufgrund der schlechten Statik wird nur die Fassade zur Hauptstraße hin nach dem Umbau erhalten bleiben. (ram)