EXTRA

02.02.2021 UPDATE: 06.02.2021 06:00 Uhr 40 Sekunden

Felix Wankel und Heidelberg

Felix Wankel ist 13, als er mit seiner Mutter von Lahr nach Heidelberg zieht. Der Vater starb ein Jahr zuvor im Krieg. Mutter und Sohn wohnen am Mönchhofplatz in Neuenheim, Felix besucht das Kurfürst-Friedrich-Gymnasium, dann eine Schule in Weinheim, die er ohne Abschluss 1921 verlässt. Im gleichen Jahr schließt er sich antisemitischen Gruppen an, wird 1922 NSDAP-Mitglied und 1930 Gauleiter der Hitlerjugend in Baden, 1940 Obersturmbannführer der SS.

In Heidelberg hat Wankel von 1924-1931 eine Werkstatt in der Weststadt, später in Neuenheim, wo er an Motoren tüftelt. Ab 1936 arbeitet er mit dem Reichsluftfahrtministerium zusammen. Nach dem Krieg arbeitet er für NSU in Lindau; im April 1954 erfindet er den nach ihm benannten Rotationsmotor. Wankel verdient Millionen mit der Lizenzverwertung und mit seinem Forschungsinstitut am Bodensee.

Als Alterswohnsitz wählt Wankel wieder Heidelberg, er lebt am Philosophenweg. 1988 stirbt er an Krebs und wird auf dem Heidelberger Bergfriedhof begraben. Der Schriften-Nachlass Wankels wird heute im Technoseum in Mannheim archiviert. Das private Museum Autovision in Altlußheim hat eine umfassende Dauerausstellung mit über 80 Rotationskolbenmotoren, vielen Fahrzeugen mit Wankelmotor und Wankels Arbeitszimmer. lex