Direkt an der Landesstraße 1110 (links hinter den Bäumen) soll für die Gartenschaubesucher ein großer Sammelparkplatz in der Eppinger Nordstadt angelegt werden. An manchen Tagen könnte das für Staus sorgen. Foto: Armin Guzy
Eppingen. (guz) Bei der Gartenschau wird die Stadt die Hilfe der Polizei brauchen, und das nicht nur – wie bei allen Großveranstaltungen dieses Formats – für Kontrollgänge auf dem eigentlichen Gelände, sondern ab und an wohl auch auf der Straße. Zu diesem Schluss kommt ein Verkehrsgutachten der "Planungsgruppe Kölz", das nun Thema im Gartenschauausschuss des Gemeinderats war.
Um den Fahrzeugverkehr so gut es geht aus der Stadt herauszuhalten, wird, wie berichtet, für die Besucher auf einem Acker neben der Landesstraße 1110, am nördlichen Stadtrand in Richtung Richen, ein großer Parkplatz angelegt. Von dort soll auch ein Bus-Shuttle zum Gartenschaugelände pendeln.
Die ein- und ausfahrenden Autos könnten auf der Landesstraße und an der Auf- und Abfahrtsrampe zur Bundesstraße 293 allerdings Staus verursachen – zumindest in den Spitzenzeiten. Auf der Zu- und Abfahrt zur Bundesstraße sind dies laut den Verkehrsplanern unter der Woche die Morgen- und die Abendstunden; die Landesstraße wird hingegen voraussichtlich freitags zwischen 16.30 und 18.30 Uhr und an Samstagen in den Vormittagsstunden am stärksten be- und teilweise wohl auch überlastet sein. Und dann wird voraussichtlich die Polizei gefordert sein, die den Verkehr regeln soll.
Ein "verkehrsabhängige Signalregelung", sprich: eine Ampelanlage, sieht die Stadtverwaltung als nicht verhältnismäßig an. Er rechne über die 129 Tage Gartenschau mit einer "einstelligen Zahl an Tagen", an denen es "ein, zwei, drei Stunden" eng werden könnte, sagte Bürgermeister Peter Thalmann. Weil vor allem an Tagen mit besonderen Veranstaltungshöhepunkten mit großen Besucherströmen gerechnet wird, sind zumindest diese Tage auch frühzeitig planbar. Die Verwaltung will sich nun mit der Polizei über das genaue Prozedere abstimmen.
Laut der Erhebung der "Planungsgruppe Kölz" drohen die Engpässe vor allem, wenn sich die Autos an der Schranke vor dem "Sammelparkplatz Nord" stauen. Mindestens acht Sekunden, eher mehr, dauert es, bis ein Auto dieses Nadelöhr passiert hat. An "Spitzenstunden", wenn 370 bis 446 Fahrzeuge auf den Parkplatz fahren, soll die Schranke daher geöffnet bleiben und der Verkehr auf dem Parkplatz von Einweisern gelenkt werden, um einen allzulangen Warteschlange auf die Landesstraße zu vermeiden. Außerdem führt die Verwaltung derzeit Gespräche mit den Chefs der Einkaufsmärkte in Eppingen, um deren Parkplätze an besonders besucherstarken Wochenenden mitnutzen zu können, was mehrere Hundert Stellplätze zusätzlich bringen würde.
Thalmann informierte den Ausschuss ferner darüber, dass der Auftrag für den Shuttlebus-Verkehr bereits läuft. Von drei möglichen Varianten um den "Sammelparkplatz Nord" mit der Innenstadt zu verbinden, habe sich lediglich eine als praktikabel erwiesen: Die Shuttlebusse sollen vom Gartenschaugelände über die "Rappenauer Straße" und die Straße "Am Albertsberg" zum Parkplatz fahren, und umgekehrt.
Oberbürgermeister Klaus Holaschke berichtete außerdem von zahlreichen Gespräche mit den Anwohnern in der Nordstadt, die 129 Tage lang mit erheblich mehr Verkehr und vielen Besuchern leben müssen, die vom Parkplatz zu Fuß zum Gartenschaugelände pilgern: "Da gibt es absolutes Verständnis", sagte er. Alles laufe "ganz unaufgeregt".