Der Katzenbuckel - "Monte Miau" ist ein beliebtes Wanderziel
Er ist mit 626 Metern Höhe nicht nur die höchste Erhebung des Odenwalds, sondern auch ein beliebtes Wanderziel mit Fernblick und Einblick in die Geologie.
Von Christine Frei
Waldbrunn. Ein erloschener Vulkan und höchster Berg im Odenwald? Das Ziel der Wanderung, der rund 600 Meter hohe Katzenbuckel, kann diese Titel für sich in Anspruch nehmen.
Dabei ist es kein Problem, auf den "Rücken der Katze" zu steigen, denn einige Höhenmeter schenkt der Startpunkt auf der Hochfläche "Winterhauch", die sich östlich des Buckels erstreckt. Darauf liegt das weitläufige Waldbrunn, ein Zusammenschluss mehrerer ursprünglich eigenständiger Gemeinden – auch Strümpfelbrunn und Waldkatzenbach an der Route gehören dazu.
Waldbrunn ist staatlich anerkannter Luftkurort und klimatisch den Bergklimaten zuzurechnen. Auf den Schleichwegen des "Katzensteigs" ist sicher, dass alle möglichen Panoramen angesteuert werden: erst der Fernblick nach Südwesten, zum Königstuhl und in den Nordschwarzwald. Auf dem Gipfel dann die letzte Herausforderung: der Aufstieg zur Plattform des 18 Meter hohen Turms, von dem sich die Aussicht nach Nordosten auftut: vorne der Einschnitt des Höllgrunds, dem die Route bei der Durchquerung der Eisigklinge schon zum Greifen nah gekommen ist (wegen Corona ist der Turm nach Auskunft der Gemeindeverwaltung derzeit gesperrt).
Hier oben erschließt sich auch ein geologisches Naturdenkmal: So besteht die Kuppe aus zu Stein erstarrtem Magma, das wahrscheinlich einen Explosionstrichter füllte. Keine Sorge, der Ausbruch liegt schon rund 60 Millionen Jahre zurück. Ein hoher Gehalt an Magnetit lenkt am Gipfelfelsen Kompassnadeln von der magnetischen Nordrichtung ab. Der mineralogische Lehrpfad "Weg der Kristalle" begleitet die Wanderung ein Stück. Auch die Pflanzenwelt hat sich auf den vulkanischen Untergrund spezialisiert, wie ein Waldmeister-Buchenwald am Südhang zeigt, neben einem außergewöhnlichen Ahorn-Bergulmen-Blockschuttwald.
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Der darunter liegende Katzenbuckelsee ist nicht, wie häufig vermutet, ein Kratersee, sondern ein mit Grundwasser gefüllter Steinbruch. Er wurde vor nahezu 50 Jahren stillgelegt und hat Schutzgebietsstatus.
Info:
Strecke: Rundwanderung ab der Katzenbuckel-Therme mit dem Wanderzeichen "gelbes V" in nördlicher Richtung bis zur Kreuzung mit dem "gelben X". Diesem nach rechts in den Ort Strümpfelbrunn folgen, dort links mit dem "roten X" gehen, kurz darauf kommt das Symbol des Katzensteigs (grüner Turm und Berg) dazu, an dem man sich bis nach dem Katzenbuckelsee orientiert. Hier nach links abwärts mit dem "gelben X" über Waldkatzenbach gehen, bis sich der Kreis beim von rechts kommenden "gelben V" schließt. Dem "gelben V" zur Therme folgen.
Länge: rund 13 Kilometer
Höhenunterschied: 400 Meter
Dauer: etwa vier Stunden ohne Pausen
Anfahrt & Parken: Von Heidelberg dem Neckartal flussauf folgen, beim Ortsanfang von Eberbach in Richtung Waldbrunn fahren. Die Katzenbuckel-Therme ist hinter Oberdielbach von der Hauptstraße ausgeschildert.
ÖPNV: Vom Bahnhof Eberbach fährt der Bus 821 zur Katzenbuckel-Therme.
Verpflegung: mehrere Rastplätze für ein Picknick liegen am Weg, ebenso das Restaurant der Villa Katzenbuckel (eventuell fortdauernde Corona-Beschränkungen), www.villa-katzenbuckel.de
Karten: Wanderkarte Blatt 10 Oberzent (früher Beerfeldera Land) 1:20.000 (2018), ISBN-10 : 3947593058