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Neckar-Odenwald-Kreis. (bg) Seit Jahren fordern Bahnreisende und Pendler, Gemeinden und Politiker eine deutliche Aufwertung der "Frankenbahn", deren Strecke von Stuttgart nach Würzburg durch den Neckar-Odenwald-Kreis führt. Jetzt gibt es neue Initiativen: Die Kreise Neckar-Odenwald und Main-Tauber haben ein gemeinsames Forderungspapier zur Zukunft der Strecke erarbeitet, das in den nächsten Tagen vorgestellt wird, und der Neckar-Odenwälder Landtagsabgeordnete Georg Nelius verlangt in einer soeben eingebrachten parlamentarischen Anfrage insbesondere Verbesserungen auf dem Abschnitt Würzburg - Osterburken: "Hier kann der grüne Verkehrsminister zeigen, dass er bürgernahe Politik verwirklicht."
Mit der parlamentarischen Anfrage hat der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Nelius von der Landesregierung Auskunft über ihre Planungen zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrsangebots im Neckar-Odenwald-Kreis und Main-Tauber-Kreis verlangt. "Die Bahnstrecke zwischen Osterburken und Würzburg ist eine wichtige und gern genutzte Verbindung. Derzeit ist aber der Abschnitt Osterburken - Lauda nicht in die Fahrplanentwicklung eingebunden, was nicht sinnvoll ist", stellt Nelius fest.
Mit der Ausschreibung der "Stuttgarter Netze" durch das Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs sollte die Strecke mit Ausnahme des Streckenabschnitts Osterburken - Lauda ab Dezember 2019 eine erhebliche Aufwertung erhalten. Dieser Abschnitt von 35 Kilometern sei, so Nelius, jedoch ausgelassen worden, was die Verkehrsinfrastruktur in diesem Raum deutlich beeinträchtige. Hier finde kein regelmäßiger Regionalbahnverkehr statt.
In seiner parlamentarischen Initiative verlangt Nelius nun vom Verkehrsministerium Auskunft, welche Bedeutung es dieser Strecke innerhalb der Verkehrsinfrastruktur des Landes beimisst, und verweist auf die zahlreichen in seinem Büro eingegangenen Anfragen aus der Bürgerschaft, die deutliche Verbesserungen auf diesem Abschnitt fordern. Weiter fragt Nelius nach der Haltung der Landesregierung zur Forderung nach einem S-Bahn-Lückenschluss zwischen Osterburken/Lauda und Würzburg und nach dem Stand der Entwicklung eines integrierten Gesamtkonzepts für den Personennahverkehr in der Region. Georg Nelius: "Gerade im ländlichen Raum ist ein verlässliches und leistungsfähiges ÖPNV-Angebot sehr wichtig, damit die Menschen und Unternehmen nicht abgehängt werden. Der Verkehrsminister soll die Karten auf den Tisch legen und zeigen, dass er die Forderungen seiner Partei nach einer Verkehrswende ernst meint."
Im kommenden Jahr übernehmen das britische Unternehmen Go Ahead und der Baden-Württemberg-Ableger von Abellio Deutschland (Tochter eines niederländischen Bahn- und Transportunternehmens), auf der "Frankenbahn" den Personenverkehr von der Deutschen Bahn. Die hatte die Ausschreibung verloren und sieht sich wegen des veralteten rollenden Materials, aufgrund von Zugausfällen und vieler Verspätungen, der Fahrpläne und der teils mangelhaften Infrastruktur auf den Bahnhöfen massiver Kritik ausgesetzt.
Landesverkehrsminister Hermann hat mehrfach angekündigt, dass der Betreiberwechsel deutliche Verbesserungen für Bahnkunden und Pendler bedeuten wird.