Die Eisbrecher sind noch immer voll im Einsatz

Rhein-Neckar. Hochbetrieb herrscht auch bei den Auftau-Arbeiten an den Neckar-Schleusen. Das langsam wärmer werdende Wetter hilft, doch noch immer liegen über 50 Schiffe fest

15.02.2012 UPDATE: 15.02.2012 07:20 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Von Peter Wiest

Rhein-Neckar. Das Eis ist noch nicht gebrochen - im Gegenteil. Aber das langsam wärmer werdende Wetter lässt hoffen - und die Eisbrecherfahrten und Eisbeseitigungsmaßnahmen des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) tun ihr Übriges. So könnte der Neckar doch bald wieder befahrbar sein - auch wenn der Fluss gestern zumindest an manchen Stellen ganz und gar nicht danach aussah.

Die Eisbrecher waren am Dienstag erneut den ganzen Tag im Einsatz, so der Leiter des "Krisenstabes Eis" im WSA, Jochen Bode. Die Aufbrucharbeiten vor den Wehren sind nach seinen Worten gut vorangekommen; es konnte viel Eis abgeführt werden. "Wir brechen das Eis immer entgegen der Fließrichtung des Neckars, damit Platz für nachbrechendes Treibeis vorhanden ist", erklärte Bode. "Jeder Schiffsführer hat dabei seine eigene Technik. Die milderen Temperaturen unterstützen uns ein wenig, da die Neubildung von Eis nur noch gering ist."

Am Dienstag lag das Hauptaugenmerk auf den Schifffahrtskanälen in Ladenburg und Wieblingen, in denen das Eis bis zu 40 Zentimeter dick ist. Um es zu brechen, soll jetzt das Schubboot "Müller III" von seinem derzeitigen Einsatzort Heilbronn in den oberen Vorhafen der Schleuse Feudenheim geholt werden. Dazu mussten gestern die Haltungen der Odenwaldstrecke zwischen Neckargemünd und Rockenau gebrochen werden; hier ist die Eisdecke auf freier Strecke bis zu zehn Zentimeter dick.

Immerhin gelang es den Beschäftigten des WSA-Außenbezirkes in Bad Friedrichshall, den Wehrverschluss in Neckarzimmern wieder gangbar zu bekommen. Dies war auch deshalb wichtig, weil im Lauf der nächsten Tage ein kleines Hochwasser prognostiziert werde, war vom WSA weiter zu erfahren. Die Bemühungen, die Wehrverschlüsse in Neckarsulm freigängig zu bekommen, gingen den ganzen Tag über weiter.

Wegen der Eisbildung liegen weiterhin noch über 50 Schiffe am Neckar zwischen Mannheim und dem Hafen Heilbronn vor Anker. "Für die Wiederfreigabe der Schifffahrt wird die Eingangsschleuse Mannheim-Feudenheim immer mehr zum entscheidenden Faktor. Die vereisten Torkonstruktionen haben Tonnen von Zusatzgewicht, so dass sie sich nicht mehr anheben lassen. Zudem sind die Laufrollen festgefroren. Wir brauchen funktionsfähige Schleusenkammern in Feudenheim, um das Eis aus dem oberen Vorhafen und dem Seitenkanal Ladenburg abführen zu können", erläuterte WSA-Amtsleiter Jörg Huber.

Am Dienstag wurden die Eisaufbrucharbeiten durch die "Oberrhein" des Hafenamtes Mannheim unterstützt. Der Eisbrecher des Hafenamtes brach den unteren Vorhafen der Schleuse in Mannheim-Feudenheim.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.