Stolz überleben
"Kabale und Liebe" macht am Donnerstag den Auftakt zu den Schillertagen 2025.

Mannheim. (RNZ) Liebe, Eifersucht, Intrigen – ein leidenschaftlicher Protest gegen die herrschenden Normen. Friedrich Schillers Drama "Kabale und Liebe" erzählt von gesellschaftlicher Ungleichheit und vom Aufbegehren der Jungen gegen die Alten, die diese Ungleichheit vertreten.
Schiller zeigt Konflikte, die zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlichen Restriktionen entstehen und prangert die Zwänge und Konventionen seiner Zeit an.
Regisseurin Charlotte Sprenger beschäftigt nicht zuletzt der politische Impuls des Textes: "Wir sind mit einem erschreckenden Backlash in den USA konfrontiert, einem unserer wichtigsten internationalen Partner und der ältesten Demokratie der Welt. Wir sehen Tendenzen zur Oligarchie und Autokratie. Wir sehen die Beschneidung von Rechten von Minderheiten und Frauen. Uns scheint eine Zukunft zu drohen, die ungleicher ist, als die Gegenwart, die wir kennen, und die sich den Herrschaftsverhältnissen, die Schiller in Kabale und Liebe beschreibt, wieder annähert. Die Liebe zwischen Ferdinand und Luise hat in diesem repressiven System eine widerständige Funktion. Auch die Figur der Lady Milford nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Sie versucht sich aktiv gegen die Strukturen zu wehren. Diesen Widerstand wollen wir in der Inszenierung nutzen und stärken."
Eine weitere Adaption des Dramenstoffes kann am gleichen Nachmittag um 15 Uhr mit "Still I choose love" gesehen werden. Die Aufführung findet auf Englisch mit deutschen und englischen Übertiteln statt.
Info: Donnerstag, 19. Juni, 18 Uhr, Altes Kino Franklin, Nationaltheater, Mannheim, Tickets ab 14 Euro; Englische Adaption um 15 Uhr im Theaterhaus G7. Tickets ab 10 Euro nach solidarischem Preissystem.