Julian Pförtner - "Wir wollen richtig auf den Putz hauen"
Singer-Songwriter Julian Pförtner tritt Samstag mit seinem Soloprogramm in der Heilbronner Maschinenfabrik auf.

Von Falk-Stéphane Dezort
Der 26-jährige Julian Pförtner ist Vollblut-Musiker und liebt es, auf der Bühne zu stehen und das Publikum mit seinen Texten zu berühren. Nach vielen Soloauftritten kommt der gebürtige Bad Wimpfener für ein Heimspiel-Konzert am Samstag, 6. Dezember, 20 Uhr, in die Heilbronner Maschinenfabrik.
Die Liebe zur Musik wurde ihm in die Wiege gelegt – seine Eltern sind Musiker, und sein Großvater spielt in einer Cover-Party-Band. "Ich habe schon früh gesungen, bin immer durchs Haus gelaufen und habe irgendwelche Laute von mir gegeben", erzählt der 26-Jährige und lacht. Später habe er auch seine Freunde mit einbezogen und bei jeder Möglichkeit, die sich bot, Musik gemacht. "Ich hatte da voll den Drang zu." Mit fünf Jahren begann er, Gitarrenunterricht zu nehmen, von einer Karriere als Musiker war er aber weit entfernt. "Das hat sich wohl unterbewusst so entwickelt", sagt Pförtner. "Ich habe erst spät an eine Karriere gedacht."
Als Jugendlicher probierte er sich in einer Punkband aus. "Wir haben uns getroffen, um Spaß zu haben." Die ersten eigenen Songs, die er mit 16 Jahren schrieb, gingen jedoch eher in eine folkige und countryartige Richtung. "Das war immer in mir. Da habe ich mich zu Hause gefühlt." Sein Debütsong "All little lights", den er 2018 veröffentlicht hat, wurde bei Spotify inzwischen mehr als 330.000 Mal gestreamt.
"Nach dem Abitur habe ich gespürt, dass das was für mich ist – ich habe lange gebraucht, um das zu realisieren." So ging es für den Musiker auf Reisen – unter anderem nach Mailand und Turin. Dort spielte er auf der Straße. 2019 folgten dann die USA. "Das hat den finalen Punch gegeben. Als ich zurückkam, habe ich noch mehr live gespielt." Inzwischen steht er jede Woche auf der Bühne. "Ich liebe es einfach", sagt Pförtner mit einem Strahlen im Gesicht. Dabei sei es völlig egal, ob er als Supportact bei Ronan Keating, beim Haigern Live-Festival oder auf einer Hochzeit singt. Die Momente mit dem Publikum seien für ihn ganz besonders.
2022 wurde der 26-Jährige einem breiten Publikum bekannt. Im Team von Peter Maffay wurde er bei der TV-Castingshow "The Voice of Germany" Zweiter. Die Teilnahme habe ihm viele Türen geöffnet, sodass er inzwischen oft als Supportkünstler angefragt wird. Erst kürzlich war er mit Ian Hooper von den Mighty Oaks auf Tour. Und auch zu einem Lehrmeister Maffay pflegt Pförtner weiterhin einen guten Kontakt, ist beispielsweise im Sommer fester Teil auf Maffays Konzertkreuzfahrt.
Darüber hinaus veröffentlichte Pförtner 2024 sein Debütalbum "Dreaming wide awake", das er im Spätjahr 2023 in den USA produzierte. Sein erfolgreichstes Lied ist mit mehr als einer Million Streams aber nach wie vor "Where to next", das er eigentlich als Intro für den Podcast der Influencerin Jil Eileen schrieb. "Es gab erst nur eine Strophe und den Refrain, erst später wurde ein ganzer Song daraus", erzählt Pförtner, der sich inzwischen von der Idee über den Text bis hin zur Produktion wieder ganz allein um seine Musik kümmert und aktuell am zweiten Album arbeitet. Wann es erscheint, ist aber noch unklar. Doch beim Heimspiel-Konzert am Nikolaustag in Heilbronn wird er auch viele unveröffentlichte Stücke spielen. Und das mit der gesamten Band, nachdem er in diesem Jahr ausschließlich allein auf der Bühne stand. "Das hat sich dieses Jahr bisher nicht ergeben. Jetzt wollen wir wenigstens ein Mal richtig auf den Putz hauen."
Info: Tickets für 27 Euro unter: www.eventim.de



