Heidelberg

Liebe trifft Doppelmoral

Die Oper "Jenufa" erzählt von Begehren und Ausgrenzung. Am Samstag im Theater Heidelberg.

15.05.2025 UPDATE: 15.05.2025 04:00 Uhr 48 Sekunden
Signe Heiberg. Foto: zg

Heidelberg. (RNZ) "Jenufa" von Leoš Janácek feiert in Heidelberg Premiere. Die musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Mino Marani, Regie führt Sonja Trebes. Im Anschluss an die Vorstellung findet eine Premierenfeier statt.

Liebe, Eifersucht und falsche Moral prägen das Schicksal der jungen Jenufa. Geliebt wird sie von Laca, doch ihr Herz schlägt für Števa, von dem sie ein Kind erwartet.

In seiner Oper schuf Janácek ein eindrucksvolles Porträt gesellschaftlicher Ausgrenzung. Der Komponist verband die sprachliche Ebene das Dramas von Gabriela Preissová mit melodischen Einflüssen des tschechischen Sprechrhythmus.

"Jenufa" erlebte 1904 am Nationaltheater Brünn ihre Uraufführung und zählt heute zu den weltweit meistgespielten Opern des tschechischen Repertoires. Doch diesen Erfolg hat das Werk nicht von Beginn an erfahren. Erst durch die Übersetzung von Janáceks Opern ins Deutsche gelang ihm der Durchbruch. Ausgestoßene der Gesellschaft standen dabei immer wieder im Zentrum der Geschichten, die er auf der Bühne erzählte.

In der Heidelberger Inszenierung sind neben Sopranistin Signe Heiberg in der Titelrolle, Kammersänger Winfrid Mikus als Laca und Tenor Jaesung Kim in der Rolle des Števa zu erleben. Kirsi Tiihonen wird als Küsterin Buryja zu sehen und hören sein.

Dazu spielt das Philharmonische Orchester Heidelberg. Gesungen wird auf Tschechisch mit deutschen Übertiteln.

Info: Samstag, 17. Mai, 19.30 Uhr, Theater Heidelberg, Marguerre-Saal. Tickets ab 36 Euro.