Zurückschicken, was nicht gefällt
Die Schuhe passen nicht, der Pulli hat die falsche Farbe. In Deutschland kann man Online-Bestellungen oft kostenlos zurückschicken. Das führt jedoch zu vielen Millionen Rücksendungen.

Bamberg/Köln (dpa) - Zu Hause neue Kleidung anprobieren, finden viele Leute ziemlich praktisch. Online werden die Sachen bestellt, häufig sogar in verschiedenen Größen. Man weiß ja nie so genau, was passt. Vielleicht hast du auch schon mal zu Hause Kleidung aus dem Karton anprobiert und gemeinsam mit Mama oder Papa entschieden, was dir passt und gefällt. Den Rest kann man meist kostenlos wieder zurückschicken. Retoure heißt das.
Kleidung geht am häufigsten zurück
Allerdings werden sehr, sehr viele Pakete wieder zurückgeschickt. In diesem Jahr steigt die Zahl der Rücksendungen wohl auf 550 Millionen, sagt ein Fachmann, der dazu forscht. "Das ist ein Rekord", sagt er. Besonders häufig wird Kleidung wieder zurückgeschickt. Ein großer Mode-Händler gibt an, ungefähr jede zweite Bestellung zurückzuerhalten.
Für die Käuferinnen und Käufer sind Rücksendungen praktisch. Für die Händler werden sie jedoch teuer. Schließlich müssen sie wieder transportiert, dann überprüft und bearbeitet werden. Danach können die Sachen entweder nur noch günstiger verkauft werden, sie werden gespendet oder entsorgt.
Auch für die Umwelt sind Retouren schlecht. Sie müssen wieder transportiert und neu verpackt werden. Das sorgt dafür, dass mehr klimaschädliche Gase in die Luft gepustet werden.
Rücksendungen vermeiden
Viele Online-Händler versuchen Retouren zu vermeiden. Sie beschreiben die Produkte in ihren Online-Shops ganz genau, sie zeigen viele Fotos und Videos. Und sie machen Vorschläge zur passenden Größe. Aber reicht das? Ein Fachmann glaubt das nicht. Er ist dafür, dass jede Rücksendung 1,99 Euro kosten soll. Eine Umfrage zeigt, dass die Rücksendungen zumindest ein Stück zurückgehen würden, wenn man dafür Geld bezahlen müsste.
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