Sollte das Gendern an der Universität Pflicht für alle sein?
29.04.2023UPDATE: 30.04.2023 22:48 Uhr
David Bühler, 22, Geschichte, Altstadt: "Es sollte empfohlen sein, aber nicht verpflichtend. In Geschichte kann man oft einfach das generische Maskulinum verwenden, weil keine Frauen beteiligt waren. Deshalb finde ich es aber umso wichtiger, zu gendern, wenn doch Frauen vorkommen. Das hilft auch, bei historischen Arbeiten präziser zu sein." Foto: Hannes Huß
Leonie Maier, 26, Versorgungsforschung, Handschuhsheim: "Bei mir im Studiengang wird sowieso schon sehr auf gendergerechte Sprache geachtet. Deshalb mache ich es in meinen Arbeiten und in Referaten schon. Es fällt mehr auf, wenn Gastdozierende nicht gendern, das ist dann immer ungewohnt. Foto:" Hannes Huß
Anna Weber, 21, Psychologie, Weststadt: "Ich persönlich finde gendergerechte Sprache nicht schlimm. Ich kann mich gut darauf einstellen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es andere Studierende stören könnte. Sollte es verpflichtend sein, dann muss es einheitliche Richtlinien dazu geben." Foto: Hannes Huß
Florian Brandt, 20, Psychologie, Handschuhsheim: "Bei uns am Institut fordern die meisten Professoren schon gendergerechte Sprache. Persönlich kenne ich keine Dozenten, die das nicht tun. Ich fände es besser, wenn es weiterhin jedem selbst überlassen bleibt. In meinen Hausarbeiten gendere ich immer." Foto: Hannes Huß
Sophia Mordos, 20, Philosophie, Bad Schönborn: "Ich finde schon, dass es an der Uni verpflichtend sein sollte. Das hilft total bei der Gleichberechtigung. Ich habe noch nicht viele Arbeiten geschrieben, aber da fiel es mir teils schwer, auf gendergerechte Sprache zu achten. Wenn ich im Schreibfluss bin, vergesse ich das häufig. Beim Korrekturlesen versuche ich dann, besser zu gendern." Foto: Hannes Huß
Lukas Körmös, 26, Gerontologie, Altstadt: "Eigentlich finde ich nicht, dass es verpflichtend sein sollte. Ich tue mich mit richtigem Gendern teilweise auch noch schwer, weil das in meiner Schulzeit noch kein Thema war. Umso wichtiger fände ich deshalb, dass einheitliche Regelungen dazu eingeführt werden." Foto: Hannes Huß
Sharleen Wilson, 22, Anglistik, Neuenheim: "Ich finde, dass Gendern an der Uni verpflichtend sein sollte. Dann fühlen sich auch alle Menschen angesprochen. In Anglistik ist das Thema aber nicht so präsent, weil die englische Sprache viel geschlechtsneutraler ist als Deutsch. Deshalb musste ich in meiner Bachelorarbeit gar nicht gendern. In meinem Nebenfach Sport gendere ich aber in Hausarbeiten." Foto: Hannes Huß
Valentina Dotzert, 24, Germanistik, Neuenheim: "Gerade in der Germanistik sind viele zwiegespalten, was gendergerechte Sprache angeht. Ich persönlich finde, dass sie an der Uni Pflicht sein sollte. Sonst schließt man ja immer die Hälfte der Gesellschaft aus. Außerdem sind jüngere Menschen wie Studierende dafür empfänglicher als Ältere. In meiner Bachelorarbeit habe ich konsequent gegendert, ein 'Experte' ist in meinem Kopf nun mal männlich." Foto: Hannes Huß