Unverständnis bei IG Metall Heidelberg
SAP-Betriebsrat kritisiert Streit um Aufsichtsratsposten
Unverständnis bei IG Metall Heidelberg
Die IG Metall Heidelberg hat sich irritiert über den Rechtsstreit um die Aufsichtsratsposten bei der Walldorfer SAP gezeigt. Der Prozess um einen angeblichen Stimmenkauf war am Mittwoch vor dem Landgericht Heidelberg fortgesetzt worden. "Wer als Arbeitnehmervertreter für den Aufsichtsrat kandidiert, darf darin nicht eine weitere Einkommensquelle sehen", sagte Eberhard Schick, IG-Metall-Mitglied und Betriebsrat bei SAP (Foto: zg). "Der Blick aufs Geld nimmt den Arbeitnehmervertretern ihre Unabhängigkeit. Ihre Aufgabe ist die Vertretung der Arbeitnehmerinteressen. Nicht mehr – nicht weniger", so Schick, der den Betriebsrat bei dem Softwarekonzern 2006 mitgegründet hatte. "Gleichzeitig müssen die Wahlen für den Aufsichtsrat für die Wählerinnen und Wähler transparent sein. Dazu passen keine Verträge, auf Basis derer gegen die Zahlung hoher Geldbeträge die Wahlergebnisse beeinflusst werden sollen. Mitbestimmung darf nicht käuflich sein."
Die IG Metall Heidelberg erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass ihre Vertreter in Aufsichtsräten nur einen kleinen Teil der Aufsichtsratsvergütung für sich behalten dürfen. Der überwiegende Teil werde an die Hans-Böckler-Stiftung gespendet. Die Stiftung ist Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des DGB. (mk)