TSG nur Unentschieden gegen den Tabellenletzten

Schreuder: "Ich bin mit der Entwicklung der Jungs zufrieden" (Update)

Die TSG 1899 Hoffenheim kommt beim SC Paderborn nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus - TSG hadert nach Abpfiff mit sich selbst

23.05.2020 UPDATE: 23.05.2020 17:08 Uhr 3 Minuten, 32 Sekunden
Alfred Schreuder; Foto: APF​

Paderborn. (awi/pami/dpa) Die TSG 1899 Hoffenheim kommt nicht wirklich auf Trab. Beim Tabellenletzten aus Paderborn kam das Team von Alfred Schreuder nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Die Stimmen zum Spiel.

Sebastian Rudy (Spieler 1899 Hoffenheim): "Am Ende haben beide Mannschaften noch einmal alles versucht. Ich ärgere mich über das Ergebnis. Wir hatten viele Torchancen und sehr viel Spielkontrolle. Die Chancenverwertung ist aktuell nicht gut genug. Wir waren vor allem in der ersten Hälfte zu schlampig."

Ermin Bičakčić (Spieler 1899 Hoffenheim): "Das am Ende nur ein Punkt dabei rauskommt, ist natürlich schade, vor allem wenn man so viel investiert. Da müssen wir uns einfach noch weiter entwickeln. Die Torchancen muss man nutzen. Da müssen wir mehr von uns fordern, auch jeder von sich individuell. Mein Fehler vor dem 1:1 war natürlich absolut ärgerlich. Ich habe das Ding kontrolliert, bin dann aber leider im Rasen hängen geblieben. Deswegen treffe ich den Ball nicht richtig. Dass Srbeny ihn dann auch so reinhämmert, passt dann dazu. Aber wir hatten genug Chancen, das Spiel noch zu gewinnen. Wir wissen um unsere Qualität, aber es geht darum, sie wirklich auf den Platz zu bringen. Wir haben als Mannschaft oft genug Moral gezeigt, dann muss man auch ehrlich nach solchen Spielen sein, dass das Ergebnis nicht unserem Anspruch gerecht wird. Wir sind natürlich nicht zufrieden"

Robert Skov (Torschütze 1899 Hoffenheim): "Wir müssen besser im Strafraum werden. Wir sind nicht effektiv, wir haben viele Chancen, aber nutzen sie nicht. Auch ich kann heute zwei oder drei Tore erzielen. Das muss besser werden, daran müssen wir arbeiten."

Oliver Baumann (Kapitän 1899 Hoffenheim): "Wir betreiben viel Aufwand, investieren viel Energie auf dem Platz, aber wir belohnen uns nicht dafür und am Ende steht es dann unentschieden. Selbstverständlich passieren in so einem Spiel auch mal Fehler. Aber was uns fehlt, ist der Killerinstinkt vor dem Tor."

Auch interessant
1899 Hoffenheim: Behinderten-Fanbetreuer tritt wegen Corona-Neustart ab und kritisiert Verein (Update)
Die Hoffenheim-Story - Teil 6: Der entthronte Rekordmann
1899 Hoffenheim: TSG trauert um Jugendbetreuer Willi Unser

Alfred Schreuder (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir haben uns vor allem am Anfang sehr viele Chancen herausgespielt und haben uns sofort mit der Führung belohnt. Nach dem 1:1 haben wir kurz gewackelt, aber haben uns danach wieder gut davon erholt. Wir waren gut im Spiel. In der ersten Hälfte waren wir das bessere Team. Man hat in der zweiten Hälfte gesehen, dass Paderborn eine gute Mannschaft ist und sehr mutig spielt. Ich bin mit der Entwicklung der Jungs sehr zufrieden, wir erspielen uns viele Großchancen, daran müssen wir anknüpfen."

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn): "Es war richtig gut, wie sich die Jungs nach dem frühen 0:1 zurückgekämpft haben. Wir hätten zur Halbzeit führen können. Das Unentschieden ist über 90 Minuten nicht ungerecht, aber wir hätten gern zwei Punkte mehr gehabt."

Update: Samstag, 23. Mai 2020, 23.00 Uhr


Paderborn. (pami/dpa) Der SC Paderborn ist trotz eines ordentlichen Auftritts weiter auf dem Weg zurück in die 2. Fußball-Bundesliga. Das Team von Trainer Steffen Baumgart kam gegen die TSG 1899 Hoffenheim im ersten Heimspiel seit der Coronavirus-Zwangspause vor leeren Rängen nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und wartet nun seit fast vier Monaten auf einen Sieg. Dennis Srbenys sehenswertes Tor in der 9. Minute reichte für die Ostwestfalen am Samstag nur zum Remis, nachdem Robert Skov Hoffenheim ganz früh in Führung geschossen hatte (4.). Die Punkteteilung hilft auch der TSG nicht wirklich weiter und könnte im Rennen um die internationalen Plätze am Ende zu wenig sein.

Paderborn hätte solche Sorgen gerne. Für den Aufsteiger wird es immer schwieriger, den direkten Wiederabstieg noch zu verhindern. Gewinnt Fortuna Düsseldorf am Sonntag beim 1. FC Köln würde der Rückstand des Tabellenletzten aus Ostwestfalen auf den Relegationsplatz bereits acht Punkte betragen.

Zwei Plakate, auf denen Anhänger ihren Unmut über Geisterspiele äußerten und einige Fanclub-Banner waren im Paderborner Stadion so ziemlich das einzige, was an normale Bundesliga-Atmosphäre erinnerte. Die Spieler ließen sich von den tristen Rahmenbedingungen jedoch nicht beeindrucken. Vor leeren Rängen entwickelte sich von Beginn an eine abwechslungsreiche Partie, in der Hoffenheim den besseren Start erwischte.

Pavel Kaderábek setzte sich auf der rechten Außenbahn stark durch, passte in die Mitte und dort traf Skov mit einem harten Schuss in den Winkel. Paderborn zeigte sich jedoch keinesfalls geschockt. Angetrieben vom gewohnt agilen Baumgart an der Seitenlinie, dessen Rufe laut durch die leere Arena schallten, wurden die Gastgeber offensiver und schon fünf Minuten nach dem Rückstand mit dem Ausgleich belohnt. Nach einem Fehler des neu in die 1899-Startelf gerückten Ermin Bicakcic schlenzte Srbeny den Ball sehenswert aus der Distanz ins Netz. Im sechsten Pflichtspiel war es das erste Tor des SCP überhaupt gegen die TSG.

Anstatt nach dem Ausgleich weiter Druck zu machen, zogen sich die Paderborner in der Folge wieder etwas weiter zurück. Hoffenheim übernahm, die Kontrolle und erspielte sich Chancen zur erneuten Führung. Der auffällige Skov (20.) und Baumgartner (28.) nutzten die Gelegenheiten jedoch nicht. Auf der anderen Seite hatten die Gäste Glück, als Sebastian Vasiliadis nach einer Flanke von Gerrit Holtmann nur die Latte traf (35.).

Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Bild zunächst nicht. Hoffenheim agierte überlegter und wirkte reifer, ohne, dass die TSG den SCP komplett beherrschte. Florian Grillitsch verfehlte aus elf Metern knapp das 1:2 (57.).

Paderborn stemmte sich mit Kampf, Einsatz und zwischendurch durchaus auch Spielwitz gegen das technisch überlegene Schreuder-Team. Am gegnerischen Strafraum fehlte jedoch die nötige Präzision. Nach einem Foul an Ihlas Bebou sah Klaus Gjasula seine 14. Gelbe Karte der Saison. Diese Zahl an Verwarnungen am 27. Spieltag bedeutet nach Angaben des Datendienstleisters Opta Bundesliga-Rekord. Fouls und Unterbrechungen prägten in der Schlussphase immer mehr das Geschehen. Darunter litt der Spielfluss. Vor den Toren passierte nicht mehr viel.

So spielte die TSG:

Baumann, Hübner, Bicakcic, Posch, Zuber (63. Dabbur), Kaderabek, Grillitsch, Rudy (76. Geiger), Baumgartner, Skov, Bebou (76. Beier)

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.