Die TSG Hoffenheim verschenkte den Sieg

"Hoffe" bleibt zwar in dieser Saison ungeschlagen, kassiert jedoch kurz vor Schluss den 1:1-Ausgleich gegen Bremen

21.12.2016 UPDATE: 22.12.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Mit der Fußspitze dran: Hoffenheims Mittelstürmer Sandro Wagner erzielt das 1:0 - sein neuntes Saisontor. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Sinsheim. Einen greifbar nahen Sieg verschenkte "Hoffe" gestern Abend gegen Werder Bremen. Bis drei Minuten vor Schluss sah es gut aus für die Gastgeber. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Führung von Sandro Wagner (26.) Bestand, dann aber traf Serge Gnabry zum 1:1-Endstand (87.). Somit gehen die Hoffenheimer als Tabellenfünfter in die Pause. Die Chance, auf einem Champions-League-Platz zu überwintern, wurde leichtfertig vertan. Lange Zeit dominierten die Einheimischen das Spiel, das 2:0 lag buchstäblich in der Luft.

"Wir wollen das erste Halbjahr gut abschließen", hatte TSG-Cheftrainer Julian Nagelsmann von seinen Schützlingen einen Dreier zum Ausklang gegen die "Nordlichter" eingefordert. Vor 29 076 fröstelnden Zuschauern, die bei null Grad eine "warmherzige" Atmosphäre in die Rhein-Neckar-Arena zauberten, erfüllten die Hoffenheimer Profis den Trainerwunsch leider nicht. Es gelang ihnen nicht, die schwache Bilanz gegen Werder aufzupolieren. Auf den zweiten Sieg im 17. Aufeinandertreffen müssen sie weiter warten.

Die Begegnung begann mit einem Moment des Gedenkens an die Anschlagsopfer von Berlin. Nagelsmann hatte die Startelf gegenüber der packenden Partie gegen Borussia Dortmund (2:2) lediglich auf einer Position verändert. Ein "Muss-Wechsel": Eugen Polanski ersetzte den gelbgesperrten Sebastian Rudy.

"Hoffe" bemühte sich von Anfang an, das Heft in die Hand zu nehmen. Aber gegen die tief stehende Bremer Abwehrformation wurde es zu einem zähen Ringen. Die Hausherren hatten sehr viel Ballbesitz, passten hin und her, ohne zunächst die entscheidende Lücke zu finden. Es dauerte bis zur 26. Minute, ehe die Überlegenheit in ein Tor umgemünzt wurde. Es war die erste gefährliche Szene: Kerem Demirbay flankte, Mark Uth und Benjamin Hübner kamen nicht ran, doch Sandro Wagner markierte das 1:0 per Fußspitze mit dem Instinkt eines Torjägers. Das neunte Saisontor für den Hünen - noch dazu gegen seinen Ex-Klub, womit Wagner zum Leipziger Timo Werner aufschloss. Durch die Führung konnten die Hoffenheimer Werder etwas mehr hinten rauslocken, so dass Räume entstanden. Ein wunderbarer Chipball von Demirbay landete bei Niklas Süle (34.), der gleich mit voller Wucht aus zehn Metern abzog, Torwart-Routinier Jaroslav Drobny brachte die Fäuste hoch und klärte zur Ecke. Werder strahlte trotz der TSG-Dominanz sporadisch Gefährlichkeit aus. Die "Rakete" von Serge Gnabry (29.) zischte knapp übers Gehäuse, der kuriose Querschläger von Uth im eigenen Strafraum tropfte auf die Oberkante der Latte (13.), zugleich war’s der kniffligste Moment für Torhüter Oliver Baumann in der ersten Hälfte.

Nach dem Seitenwechsel drängte Hoffenheim permanent aufs Bremer Tor, doch es fehlte die letzte Präzision und Konsequenz. Diese Nachlässigkeit sollte sich rächen. In der Schlussviertelstunde wurde Bremen mutiger, "Hoffe" hingegen konnte die sich bietenden Konterchancen nicht nutzen. Der Ausgleich von Serge Gnabry (87.) war also ein Tor mit Ansage, denn Werder hatte zuvor schon mehrere gute Einschussmöglichkeiten.

Ein ärgerliches Ergebnis für die "Nagelsmänner". Sie bleiben durch das Unentschieden zwar weiterhin die einzige unbesiegte Bundesliga-Mannschaft, aber kommen durch das inzwischen zehnte Remis nicht so recht vom Fleck.

Unterm Strich steht "eine geile Vorrunde", wie Stadionsprecher Mike Diehl direkt nach dem Abpfiff meinte. Durch das späte Geschenk an die Gäste wurde die Top-Platzierung unter den ersten Drei allerdings verpasst. Jetzt ist Pause - am 4. Januar startet Hoffenheim mit der Vorbereitung auf die restlichen 18 Spiele. Die TSG fliegt nicht in die Sonne, sondern übt heuer in heimischen Gefilden.

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