Wieses Premiere im neuen Zuhause

Sinsheim. Der Ex-Bremer steht am Sonntag gegen Betis Sevilla zum ersten Mal für Hoffenheim im Tor der Rhein-Neckar-Arena

03.08.2012 UPDATE: 03.08.2012 06:51 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Tim Wiese soll möglichst viele Tore verhindern. Hier kassiert er aber seinen ersten Gegentreffer im Test gegen Wigan Athletic. Foto: APF
Von Achim Wittich

Sinsheim. Zum ersten Mal wird Tim Wiese am Sonntag um 15 Uhr in der Rhein-Neckar-Arena für seinen neuen Arbeitgeber zwischen den Pfosten stehen. 1899 Hoffenheim testet im Rahmen des Fan- und Familientages gegen den spanischen Erstligisten Betis Sevilla, der am vergangenen Sonntag beim Zweitliga-Aufsteiger SV Sandhausen locker mit 4:0 (2:0) gewinnen konnte. Doch bereits bevor Wiese seine Premiere in Sinsheim gibt, können sich die Anhänger des Bundesligisten ab 11 Uhr rund um die Arena die Zeit bestens vertreiben. Neben zahlreichen Aktionen dürfte bei weiter schwülwarmen Temperaturen vor allem der überdachte Bitburger-Biergarten ein Anziehungspunkt sein. Nach dem Kick gegen die Spanier schreiben sich die Spieler von Trainer-Manager Markus Babbel ab 17.30 Uhr die Finger bei einer Autogrammstunde wund. Über den ganzen Tag verteilt erwarten die Hoffenheimer bis zu 20.000 Fans.

Babbel bleibt auch zwei Wochen vorm Pokalduell beim Berliner Regionalligisten Berliner AK und drei Wochen vorm Bundesliga-Auftakt in Mönchengladbach seiner Linie treu. "Ich nehme nicht wirklich Rücksicht auf dieses Spiel. Wir müssen in Berlin und Gladbach frisch und bei 100 Prozent sein", zieht der ehemalige Profi sein Vorbereitungsprogramm ohne Rücksicht auf Verluste durch. Babbels wohl derzeit wichtigste Erkenntnis dabei: Wer seiner Profis beißt sich bei der ungewöhnlich langen und intensiven Quälerei am besten durch?

Der Ex-Nationalspieler möchte der möglichen Aufstellung am Sonntag nicht allzu große Bedeutung beimessen. Nicht zuletzt, um den Konkurrenzkampf noch einmal anzuheizen, hat sich Babbel dazu durchgerungen, mit dem Brasilianer Chris - immerhin bereits 33 Jahre alt und zuletzt häufig verletzt - noch einen weiteren Spieler unter Vertrag zu nehmen. "Im Vorjahr hat sich die Mannschaft quasi von alleine aufgestellt, aber wir wollen aus dieser Wohlfühloase raus", betont Babbel immer wieder.

Chris, dem sechsten Klienten von Spielerberater Roger Wittmann bei 1899, bescheinigt Babbel , ein "Top-Profi zu sein". Der Defensivallrounder befände sich in einem guten körperlichen Zustand, gemessen an der Tatsache, dass er zuletzt fast ausschließlich alleine trainiert habe. Es bleibt allerdings tatsächlich abzuwarten, ob der von vielen Experten schon als Auslaufmodell abgestempelte ehemalige St. Paulianer, Frankfurter und Wolfsburger noch einmal zu alter Form finden kann.

Den Konkurrenzkampf beim Kraichgau-Klub verloren hat bereits seit einiger Zeit Ryan Babel, der zwischenzeitlich zur U 23 abkommandiert wurde. Der Holländer wird nun fast täglich mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht. Laut RNZ-Informationen könnte Babel tatsächlich sehr bald von der Gehaltsliste bei 1899 gestrichen werden. Der Vertrag mit "Altlast" Wellington, der bereits mehrfach ausgeliehen war, wurde gestern mit sofortiger Wirkung aufgelöst.

In der heiß diskutierten Kapitänsfrage lässt sich Babbel weiter Zeit, "zwei bis drei Kandidaten" hat er im Sinn - Tim Wiese inklusive. Erst recht, wenn dessen Einstand im neuen Zuhause gelingt.

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