Sie können es noch: Hoffenheim biegt Rückstand um

In Frankfurt lagen die Kraichgauer lange zurück, ehe Prince Tagoe seine ersten beiden Bundesligatore erzielte

 

Seit dem 19. Novemberg 2009 haben die Kraichgauer es nicht mehr geschafft, einen Rückstand in einen Sieg umzuwandeln - bist heute! Damals im November lagen die Kraichgauer 0:2 in Mönchengladbach zurück und gewannen am Ende 4:2. Gegen Eintracht Frankfurt zeigte 1899 endlich wieder diese Moral, war in einer mittelmäßigen Partie stets oben auf und drehte einen Rückstand zum letztlich verdienten Sieg.

20 Minuten lang sah es nach einem müden Bundesligakick aus. Die Anfangsphase in Frankfurt war unspektakulär. Bis Tobias Weis im Mittelfeld ausrutschte, den Frankfurter Schwegler an sich vorbeiziehen ließ und eben jener trocken abzog: 1:0. Daniel Haas sah bei dem Distanzschuss aus 25 Metern nicht gut aus, stand viel zu weit vor seinem Tor und hatte wegen seines Stellungsfehlers keine Chance den Ball zu erreichen.

In der Folge nahmen beide Mannschaften die Partie ernster, die Gangart wurde rauer. Viele Fouls prägten die erste Hälfte in der nur Luiz Gustavo (19.) die Chance zum Ausgleich für Hoffenheim hatte. Aber dem Mittelfeldspieler blieb sein erstes Tor für Hoffenheim verwehrt, weil er freistehend aus elf Metern am Frankfurter Kasten vorbeischoss. Bei einem Rechtsschuss von Frankfurts Korkmaz konnte sich Daniel Haas (45.) auszeichnen, dann war Halbzeit.

In der zweiten Hälfte kassierte Hoffenheim um ein Haar das 2:0 als Alex Meier aus fünf Metern traf (47.). Schiedsrichter Aytekin und sein Assistent entschieden jedoch auf Abseits. Es war der Weckruf für die Kraichgauer, die in der Folge das Heft in die Hand nahmen. Bis zur 65. Spielminute brauchten sie um ihre Dominanz in Torchancen umzuwandeln. Chinedu Obasi hatte in der 65.,68. und 69. Minute gleich drei Chancen auf den Ausgleich, blieb im Torabschluss aber unkonzentriert.  

Daniel Haas ließ unterdessen weitere Chancen sich auszuzeichnen aus, bot stattdessen bei einem Klärungsversuch eine Slapstick-Einlage (77.), als er Josip Simunic im eigenen Fünfmeterraum den Ball vom Fuß klauen wollte und fast ein Eigentor riskierte. Hoffenheim hatte Glück. Mit Prince Tagoe und Maicosuel wechselte Ralf Rangnick dann aber den Sieg ein. Die beiden Joker stachen. In der 80. Minute konterten die Hoffenheimer Eintracht Frankfurt eiskalt aus. Maicosuel nutzte seine Schnelligkeit auf dem rechten Flügel und servierte Prince Tagoe passgenau den Ball. Der Ghanaer erzielte sein erstes Bundesligator: 1:1.

Neun Minuten später zeigte Tagoe dann seine individuelle Klasse. Ein langer Ball im Strafraum der Eintracht landete bei Frankfurts Verteidiger Chris, doch anstatt die Situation klären zu können verlor Chris den Zweikampf gegen Tagoe, der seinen Körper zwischen Ball und Verteidiger schob. Aus drei Metern verwandelte Tagoe die Chance und drehte das Spiel fast im Alleingang.

Weil Hoffenheim in der zweiten Hälfte die aggressivere und auch spielstärkere Mannschaft war geht der Sieg aber in Ordnung. Tagoe wahrt sich damit seine Chance am bei der WM für Deutschlands Gruppengegner Ghana aufzulaufen. In der Tabelle konnten die Hoffenheimer sich aber nicht mehr verbessern und stehen unverändert auf Rang 11.