Gericht weist Täter in psychiatrische Klinik ein
An die Tat kann er sich nicht mehr erinnern. Die Dauer der Unterbringung ist nicht festgelegt.

Mannheim. (hab) Ein Freispruch ist es natürlich nicht. Aber der Angeklagte im Prozess um zwei Straftaten, darunter der Messerangriff auf eine 28-jährige Frau am Kurpfalzkreisel, wurde zu keiner Freiheitsstrafe verurteilt. Das Mannheimer Landgericht verfügte, dass Willi W. in ein psychiatrisches Krankenhaus zur Therapie eingewiesen wird. Die Dauer der Unterbringung ist nicht festgelegt. Zum Zeitpunkt seiner Taten soll er laut einem Gutachten nicht schuldfähig gewesen sein. Dem folgte das Gericht unter dem Vorsitz von Gerd Rackwitz.
Verteidiger Günter Urbanczyk erklärte sofort nach Verkündung des Urteils, dass sein Mandant auf eine Revision verzichten werde. Auch gegenwärtig ist Willi W. bereits in einem Krankenhaus untergebracht. Er soll laut seines Anwalts unter leicht sedierenden Medikamenten stehen, was auch erklären könnte, dass er während der Urteilsverkündung gelegentlich gähnte.
Im August 2023 hat der Angeklagte nach Überzeugung des Gerichts einen Bekannten in einer Gaststätte in der Innenstadt mit einem Baseballschläger angegriffen. Er schlug einen Mann, von dem er annahm, dass der über ihn Häme verbreite, mit einem Baseballschläger von hinten in Nacken und auf den Kopf. Die Tat wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet.
Eine zweite – wesentlich brutalere – Tat beging er im Januar 2024: Er näherte sich einer Frau, die an einer Fußgängerampel am Kurpfalzkreisel wartete, von hinten, nahm sie in den Würgegriff und stach mit einem acht Zentimeter langen Messer fünfmal auf Hals und Kopf ein. Auch als die Frau stark blutend am Boden lag, soll der Angeklagte die Frau weiter traktiert haben. Er floh dann in Richtung Neckar, konnte aber bis zum Eintreffen der Polizei von Passanten festgehalten werden. Die Frau ist bis heute in Rehabilitationsbehandlung und leidet an einer Gesichtslähmung. Vier Zeugen bestätigten vor Gericht den Tatverlauf.
Willi W. will sich an die Tat nicht mehr erinnern können. Aufgrund von möglichen Halluzinationen und seiner Schizophrenie zum Tatzeitpunkt glaubt das Gericht, dass er nicht schuldfähig ist, da er seit seiner Jugend an psychischen Problemen leidet. Willi W. selbst verstehe nicht, weshalb er auf diese Weise gegen eine ihm unbekannte Person so gehandelt habe. Eigentlich gelte er nicht als gewalttätig, so das Gericht in der Urteilsbegründung. Trotzdem sah Rackwitz die Gefahr einer Wiederholung und ordnete daher die Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung an.
Update: Dienstag, 17. September 2024, 20.01 Uhr
Mutmaßlicher Täter soll nach Messerangriff in Psychiatrie
Mannheim. (hab) Am Landgericht hat am Freitag der Prozess gegen Willi W. begonnen, der gegenwärtig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht ist. Die Staatsanwaltschaft legt dem 29-Jährigen zwei Taten zur Last: Am 23. August 2023 soll er in einem Restaurant in den Quadraten Giuseppe M. von hinten mit einem Baseballschläger attackiert haben. Dieser trug durch Schläge Nackenschmerzen davon. Dieses Vergehen stuft die Staatsanwaltschaft als gefährliche Körperverletzung ein. Wesentlich schwerer wiegt der Vorwurf eines versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung, den der Beschuldigte Ende Januar 2024 begangen haben soll.
Die Staatsanwaltschaft geht von folgendem Szenario aus: Um die Mittagszeit des 24. Januar hat Willi W. an einer Ampel am Kurpfalzkreisel unvermittelt eine Frau mit einem Klappmesser angegriffen und ihr fünf bis sechs Stiche zugefügt. Ein Stich durchdrang die Schädeldecke, zudem fügte er der Frau Stichverletzungen am rechten Auge und an der Nase zu. Weitere Hand- und Armverletzungen entstanden, weil die Frau versuchte, die Stiche abzuwehren. Erst als Passanten der Frau zu Hilfe eilten, ließ der Beschuldigte von seinem Opfer ab und konnte bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden.
Das Messer hatte eine Klinge von acht Zentimetern Länge und von zwei Zentimetern Breite. Diesen Angriff wertet die Staatsanwaltschaft als Tötungsvorsatz in Verbindung mit Heimtücke. Aufgrund einer Gefahr für die Allgemeinheit wurde eine Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt angeordnet, da der Angriff möglicherweise im Zustand der Schuldunfähigkeit erfolgte.
Der Angeklagte leidet an einer paranoid-halluzinatorischen Psychose. Dabei stehen Wahnvorstellungen im Mittelpunkt und Halluzinationen. Besonders häufig kommen wohl akustische Halluzinationen vor. Die Kranken hören dann nicht vorhandene Stimmen und halten diese für real.
Was der Angeklagte dazu zu sagen hat und ob er in einer persönlichen Beziehung zu den beiden Opfern stand, wird erst in einer der Folgesitzungen Gegenstand des Verfahrens sein. In dem Verfahren sollen etwa zehn Zeugen gehört werden.
Beim Prozessauftakt wurde die Öffentlichkeit nach dem Verlesen der Anklageschrift von dem Verfahren ausgeschlossen. Es ist zu erwarten, dass dies auch in den Folgesitzungen der Fall sein wird. Zutritt hat die Öffentlichkeit dann voraussichtlich erst wieder nach den Plädoyers und dem Schlusswort des Angeklagten. Die Verkündung des Urteils ist für den 20. September geplant.
Update: Freitag, 2. August 2024, 19.24 Uhr
Messer-Angreifer soll an psychischer Erkrankung leiden
28-Jähriger kommt wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft.
Mannheim. (oka) Die Polizei hat am Freitag Einzelheiten zu einer Messerattacke bekannt gegeben. Eine Frau war am Mittwoch von einem 28-Jährigen lebensgefährlich verletzt worden. Demnach fand der Angriff nicht, wie zunächst vermutet, auf der Kurpfalzbrücke, sondern am Kurpfalzkreisel (Friedrichsring) statt. Die 28-jährige Frau befand sich an einer Ampel, als der Mann neben ihr sie unvermittelt mit einem Messer attackiert und auf den Kopfbereich eingestochen haben soll.
Nachdem er die Frau zu Boden gebracht hatte, soll der Mann weiter auf diese eingestochen haben. Zeugen riefen um Hilfe und alarmierten die Polizei. Der Tatverdächtige ließ daraufhin von der Frau ab und entfernte sich vom Tatort. Durch das Eingreifen von Passanten konnte er jedoch festgehalten und von den eintreffenden Einsatzkräften festgenommen werden. Die 28-Jährige wurde schwer verletzt in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. In Lebensgefahr schwebt sie mittlerweile nicht mehr.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass der Tatverdächtige an einer psychischen Erkrankung leidet. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat eine Begutachtung durch einen Sachverständigen veranlasst. Eine Beziehung zwischen dem Tatverdächtigen und der 28-Jährigen besteht nach aktuellem Ermittlungsstand nicht.
Der Mann wurde dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Mannheim vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erließ und in Vollzug setzte. Anschließend wurde der 28-Jährige in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei zu den näheren Umständen der Tat dauern weiter an.
Update: Freitag, 26. Januar 2024, 21.50 Uhr
Der Angreifer kannte sein Opfer nicht
Mannheim. (pol/mün) Eine 28-jährige Frau ist am Mittwochmittag auf der Mannheimer Kurpfalzbrücke von einem Mann mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt mitteilten, kannte der gleichaltrige Angreifer die Frau nicht. Er könnte psychisch krank sein, heißt es in einer Mitteilung. Das 28-jährige Opfer schwebe derzeit nicht in Lebensgefahr.
Der Angriff ereignete sich gegen 12.50 Uhr, als der Mann unvermittelt mit einem Messer auf den Kopf der Frau einstach. Als die Frau am Boden lag, soll er weiter auf sie eingestochen haben. Zeugen riefen um Hilfe und alarmierten die Polizei. Passanten hinderten ihn jedoch an der Flucht und die Polizisten konnten ihn festnehmen.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand bestehe der Verdacht, dass der Tatverdächtige an einer psychischen Erkrankung leide, heißt es in der Mitteilung der Ermittler.
Eine Beziehung zwischen dem Tatverdächtigen und der 28-Jährigen bestehe nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht.
Gegen den 28-jährigen Tatverdächtigen wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erlassen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und der Kriminalpolizeidirektion dauern an.
Update: Freitag, 26. Januar 2024, 08.44 Uhr
Mannheim. (pol/msc) Auf der Kurpfalzbrücke wurde eine 28-Jährige am Mittag von einem gleichaltrigen Mann schwer verletzt. Das teilte die Polizei mit, die vermutet, dass es sich bei der Tatwaffe um einen messerähnlichen Gegenstand handelt.
Zeugen konnten den Verdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht, näheres zu ihren Verletzungen ist aktuell nicht bekannt.
Ersten Erkenntnissen nach besteht keine Beziehung zwischen dem mutmaßlichen Täter und der Angegriffenen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat aufgenommen und bittet um Hinweise, die unter der Telefonnummer 0621/174-4444 abgegeben werden können.