9-Euro-Ticket

Drei Strecken mit verlockenden Aussichten

Für neun Euro unterwegs zu einladenden Zwischenstopps.

01.06.2022 UPDATE: 02.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden
1907 wurde dieser Hirsch aus Bronze im Höllental aufgestellt. Foto: dpa

Region. (csw) Das Neun-Euro-Ticket lädt geradezu dazu ein, Ausflüge zu planen. Hier stellen wir drei Strecken vor, die nicht unmittelbar vor der Haustür liegen – und so einen gewissen Abenteuerfaktor bieten, aber nah genug für einen Kurztrip sind.

Höllentalbahn

> Die Strecke: Hier lässt sich der Schwarzwald hautnah erfahren – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Strecke ist etwa 76 Kilometer lang und führt von Freiburg durch das Höllental nach Donaueschingen. Auf einem rund 25 Kilometer langen Abschnitt wuchtet sich der Zug von 268 Metern über dem Meeresspiegel auf 885 Meter in die Höhe. Damit ist die Höllentalbahn die steilste Hauptbahn Deutschlands. Hauptbahn bedeutet, dass die Strecke Teil des Grundnetzes der Bahn ist und nicht etwa eine Nebenstrecke.

> Höhepunkte: Die Strecke führt unter anderem durch Schluchten und über mehrere Viadukte, wobei die Ravennabrücke besonders spektakulär ist und einen schönen Ausblick bietet. Berühmt ist auch der Hirschsprung an der schmalsten Stelle des Höllentals. Wer genau hinschaut, kann die Hirschplastik entdecken, die am Rand der Schlucht steht.

> Einladende Zwischenstopps: Hier bieten sich etwa Hinterzarten, Löffingen oder Neustadt an. In Hinterzarten kann man aussteigen und ein Stückchen wandern, bevor man wieder in den Zug steigt. Auch rund um den Titisee kann man sich die Beine vertreten, außerdem gibt es Bademöglichkeiten.

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Moselstrecke

> Die Strecke: Von Koblenz über Treis-Karden, Cochem, Bullay und Wittlich führt diese etwa 112 Kilometer lange Strecke nach Trier – und das überwiegend links der Mosel.

> Höhepunkte: Am Fenster ziehen malerische Land- und Ortschaften vorbei. Die Strecke führt entlang der Mosel und ihren Weinbergen. Ab Cochem verlaufen die Gleise sogar direkt am Flussufer. Ein Hingucker: das fast 790 Meter lange Pündericher Hangviadukt – das längste Hangviadukt Deutschlands.

> Einladende Zwischenstopps: Für ein schönes Glas Wein kann man quasi auf der gesamten Strecke nach Lust und Laune aussteigen – beispielsweise im Weindorf Wittlich, aber auch das schöne Cochem, über dem die Reichsburg thront, ist einen Halt wert.

Direkt am Rhein gelegen: Die Burg Stahleck in Bacharach. Foto: dpa

Mainz – Köln

> Die Strecke: Wer in Mainz einsteigt, sollte möglichst einen Sitzplatz auf der rechten Seite in Fahrtrichtung anpeilen, dort kann man die Aussicht am besten genießen. Der Weg führt unter anderem über Bingen, Andernach, Bacharach, Koblenz und Bonn.

> Höhepunkte: Es geht am Rhein entlang, der sich malerisch durch die Landschaft schlängelt. Das Obere Mittelrheintal gilt sogar als so einzigartig, dass es 2002 in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen wurde. Es erstreckt sich von Bingen bis Koblenz – über 67 Kilometer. Rebenbesetzte Hänge und Baudenkmäler wie Burgen und Schlösser machen den besonderen Reiz aus. Und nicht zu vergessen der berühmte Loreley-Felsen, der Heinrich Heyne zu seinem berühmten und vertonten "Die Lore-Ley"-Gedicht ("Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ...") inspirierte.

> Einladende Zwischenstopps: Wer sich von der Natur beeindrucken lassen möchte, kann in Andernach den höchsten Kaltwassergeysir der Welt bestaunen, dessen Fontäne alle zwei Stunden in die Höhe schießt. Zum Einkehren und ein schönes Glas Wein lädt Bacharach ein.