Wie die Neckarstadt-West aufgewertet wird

Stadt Mannheim investiert in den lange vernachlässigten Stadtteil und auch auf der Schönau

05.12.2018 UPDATE: 05.12.2018 06:00 Uhr 54 Sekunden

Wie die Neckarstadt-West aufgewertet wird

Heruntergekommene Immobilien gezielt aufkaufen, sanieren und zu bezahlbaren Preisen vermieten, das Neckarvorland beleben, den Neumarkt mit dem wieder eröffneten Kulturkiosk attraktiver gestalten: Anfang vergangenen Jahres hat die Stadt damit begonnen, die lange vernachlässigte Neckarstadt-West aufzuwerten. Oberbürgermeister Peter Kurz rief dazu das Projekt "Lokale Stadterneuerung" ins Leben und beauftragte die städtische Tochtergesellschaft MWSP damit.

Ziel ist es, ein lebenswertes und vielfältiges Quartier für alteingesessene Neckarstädter, Zuwanderer aus der ersten Migrantengeneration, Südosteuropäer, Studenten, Gewerbetreibende und Künstler zu schaffen, in dem sich alle wohl fühlen. Ebenfalls im Jahr 2017 ist in Abstimmung mit der Polizei eine "Sicherheitsinitiative" an den Start gegangen, die unter anderem regelmäßige Gaststättenkontrollen vorsieht und laut Stadtsprecherin Monika Enzenbach inzwischen Wirkung zeigt.

In der Neckarstadt-West sind laut den Zahlen des kürzlich vorgestellten "Sozialatlas 2017" rund 22 Prozent der Menschen auf staatliche Hilfe angewiesen, in Schönau sind es 26 (Nord) beziehungsweise 6,5 Prozent (Süd/West). "Beide Stadtteile sind keine vergessenen Stadtteile, wie uns der Beitrag von Spiegel TV glauben machen will", sagte Enzenbach.

Für die Schönau sei ein Sanierungsprogramm mit einem Volumen von 135 Millionen Euro aufgelegt worden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBG hat bereits damit begonnen, 1700 Wohnungen aus ihrem Bestand zu renovieren. Die Maßnahme ist auf zwölf Jahre angelegt, wobei es Fördergelder möglich machen, die Kosten nicht voll auf die Mieter umzulegen. Laut Geschäftsführer Karl-Heinz Frings liegt die Durchschnittsmiete bei GBG-Objekten aktuell bei 6,19 Euro pro Quadratmeter. (alb)