Panini

> Die Panini-Gruppe mit Sitz im italienischen Modena ist mit einem Umsatz von 631 Millionen Euro (2016) der weltweit größte Verleger von Sammelprodukten. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1200 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in über 130 Ländern. In Deutschlands sind am Firmensitz in Stuttgart rund 70 Mitarbeiter tätig. Panini veröffentlicht allein in Deutschland jährlich 130 Buch-, 650 Comic- und 50 Magazin-Titel sowie 30 Sammelkollektionen (Sticker, Trading Cards und mehr).

22.06.2018 UPDATE: 22.06.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden

Die Panini-Gruppe mit Sitz im italienischen Modena ist mit einem Umsatz von 631 Millionen Euro (2016) der weltweit größte Verleger von Sammelprodukten. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1200 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in über 130 Ländern. In Deutschlands sind am Firmensitz in Stuttgart rund 70 Mitarbeiter tätig. Panini veröffentlicht allein in Deutschland jährlich 130 Buch-, 650 Comic- und 50 Magazin-Titel sowie 30 Sammelkollektionen (Sticker, Trading Cards und mehr).

Als die vier Panini-Brüder 1961 ihre ersten Sticker auf den Markt brachten, waren sie die ersten, die Sammelbildchen zu einem Verkaufsprodukt machten. Zuvor kannte man sie nur als Werbebeigaben. Erfunden hatte dieses Prinzip Aristide Boucicaut, der Geschäftsführer des französischen Kaufhauses Bon Marché. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gab er den Kunden zu jedem Einkauf gratis ein Bildchen dazu.

Bei der Weltmeisterschaft in Russland feiert Panini die 13. WM-Teilnahme in Folge: Seit 1970 darf der italienische Verlag mit Alben und Klebebildchen in inzwischen mehr als 130 Ländern für WM-Sammelspaß sorgen. Das 80-seitige Album gibt den Sammlern Platz für 682 Sticker, davon sind 50 mit Glitzereffekten versehen - so viele wie nie zuvor.

Das Unternehmen verspricht, dass alle Einzelbilder gleich oft produziert werden. In einer Tüte sind immer fünf verschiedene Sticker, nie zwei gleiche. Das Herzstück von Panini ist die 1964 von Umberto Panini entwickelte Fifimatic, eine Misch- und Eintütmaschine, die dafür sorgt, dass niemals zwei gleiche Bilder in einer Tüte landen. 25 dieser Maschinen stehen in der Produktionshalle in Modena. In den Hochzeiten produziert Panini mit rund 70 Mitarbeitern im Dreischichtbetrieb 21 Stunden pro Tag, sechs Tage die Woche. Maximal können so täglich bis zu acht Millionen Tüten produziert werden. Seit den Werksanfängen in den 70ern hat Panini in Modena schätzungsweise 25 Milliarden Tütchen produziert.

Nachrücker: Da Panini die Kader der Nationalteams schon viel früher festlegen muss als die jeweiligen Trainer, liegt es in der Natur der Sache, dass die ausgewählten Konterfeis nicht immer mit der tatsächlichen Nationalauswahl übereinstimmen. "Wir liegen im Schnitt zu rund 85 Prozent richtig", so Panini-Geschäftsführer Hermann Paul. Und die fehlenden 15 Prozent gleicht man durch Ersatzbilder aus. Nachgedruckt wurden diesmal Mario Gomez, Marco Reus und Ilkay Gündogan. Sie ersetzen die Sticker von Emre Can, Mario Götze und Leroy Sané. Seinen Anfang nahm die Nachproduktion von Spielern im Jahr 2006: Die Sammelfans forderten damals bei Panini einen Sticker von Jens Lehmann - nachdem im Album ein Plätzchen für den späteren Ersatzmann Oliver Kahn vorgesehen war.

Je voller das Album wird, desto mehr wächst der Stapel mit den doppelten Bildern in die Höhe. Umso wichtiger ist es, gute Tauschpartner zu haben. Internetportale wie stickermanager.com schlagen dem Sammler passende Kandidaten vor. Der Austausch erfolgt dann in der Regel per Post. Und wie früher können die letzten fehlenden 50 Bilder direkt bei Panini nachbestellt werden.

Fußball-Nostalgikern sei das zweieinhalb Kilo schwere Buch "World Cup - die Panini Fußballsticker 1970-2014" empfohlen. Darin finden sich Nachdrucke der kompletten Panini-Alben aller Weltmeisterschaften seit 1970. Wer Lücken in seinen Alben hat, wird hier fündig - in hochwertigem Faksimiledruck sind die Sticker aller WM-Alben vereint: unvergessene Stars, verrückte Frisuren und exotische Mannschaften ...