Kurtz

25.04.2018 UPDATE: 25.04.2018 14:33 Uhr 45 Sekunden

Stuttgart. (dpa) Im Stuttgarter Landtag sitzt sie bereits seit zwölf Jahren, doch für so viel Furore wie bei ihrer Wahl zur Landtagsvizepräsidentin hat Sabine Kurtz wohl noch nie gesorgt. Die Kandidatur der CDU-Abgeordneten spaltete am Wahltag nicht nur das Parlament, sondern auch die Regierungskoalition. Nach einem Scheitern im ersten Wahlgang konnte Kurtz erst bei einer Stichwahl gegen den AfD-Kandidaten Heiner Merz die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen. "Was lange währt, wird endlich gut", sagte sie danach.

Mit unklaren Aussagen zum Thema Homosexualität hatte Kurtz vor der Wahl für Kritik gesorgt. Grünen-Landeschef Oliver Hildenbrand bezeichnete die CDU-Politikerin als ungeeignet für das Amt, solange sie sich nicht klar von pseudowissenschaftlichen Umpolungsversuchen an Homosexuellen distanziere. "Ich halte Homosexualität nicht für eine Krankheit", sagte Kurtz nach den Vorwürfen.

Nach ihrem Politologie-, Germanistik- und Romanistik-Studium in Freiburg machte die gebürtige Hessin nach Angaben auf ihrer Internetseite einen Schlenker in die Öffentlichkeitsarbeit, bevor sie 1990 in die CDU eintrat und sich der Politik zuwandte. Zunächst arbeitete sie für mehrere Landtags- und Bundestagsabgeordnete. 2006 zog sie ins baden-württembergische Parlament ein. Bisher leitete Kurtz den Untersuchungsausschuss zur Zulagenaffäre in Ludwigsburg. Ob das in ihrem neuen Amt so bleibt, ist noch offen.