Hintergrund Parkhaus Eppingen

18.07.2018 UPDATE: 18.07.2018 19:30 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden

Als die Stadt 2001 die ehemalige Süßmosterei der Palmbräu Zorn Söhne KG kaufte, war noch recht unklar, was aus dem Gelände werden sollte. Parkplätze spielten hier seither zwar immer eine Rolle, aber insgeheim gingen die Überlegungen weit darüber hinaus - spätestens als 2007 auch das restliche Süßmosterei-Areal gekauft werden konnte. 2009 beschloss der Gemeinderat, das Industriedenkmal Süßmosterei abzureißen - was dann allerdings erst Ende 2016 umgesetzt wurde.

In der Zwischenzeit nahm die Idee Gestalt an, auf dem Gelände ein Einzelhandelszentrum mit angeschlossenem Parkhaus zu bauen. 2011 ging die Stadt auf Investorensuche, und die Pläne wurden immer konkreter - bis Anfang 2013 der erste Rückschlag kam: Weil kein großer Ankermieter hier eine Filiale eröffnen wollte, wurde das Vorhaben beerdigt. Inzwischen hatte sich auch eine Bürgerinitiative (Foto re.) formiert, die eigene Pläne für ein nur zweigeschossiges Parkhaus auf der Gesamtfläche des damaligen Parkplatzes vorschlug. Immer wieder ging es auch darum, ob das Gasthaus Ratskeller und das Kesselhaus der Palmbräu-Brauerei mit seinem markanten Schlot erhalten oder abgerissen werden sollten.

Ab Ende 2014 wurde dann von der Stadt der reine Parkhausplan verfolgt und ein Finanzierungsbeschluss gefasst, aber schon Mitte 2015 kam der nächste Dämpfer: Das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro musste Planungsfehler einräumen. Die Folge waren 600.000 Euro Mehrkosten; der Gemeinderat zog in einer turbulenten Sitzung die Notbremse, hielt aber am Grundsatzbeschluss fest, hier ein Parkhaus bauen zu wollen. Alles stand wieder auf Null - ob das Parkhaus deswegen noch immer mit dem Namen "P 0" auf den Hinweistafeln der Stadt vermerkt ist?

Ende 2015 starteten Verwaltung und Gemeinderat dann den nächsten Anlauf, diskutierten über Varianten, Fassadengestaltung, das schwierige Bauumfeld, über einen ursprünglich geplanten Fußgängertunnel unter der Wilhelmstraße und immer wieder über Kosten und Einsparmöglichkeiten. Ein halbes Jahr später fiel der neuerliche Bau- und Finanzierungsbeschluss, Ende 2016 begann der Abriss der alten Süßmosterei, Mitte 2017 war das Gelände bereit für die Neubebauung. Später als geplant, im Februar 2018, wurden dann mit dem Aufbau des Stahlskeletts die Form und die Dimension des Parkhauses deutlich. (guz)