Hintergrund Kein Neuanfang

Ein Kommentar von Denis Schnur

Der AMR war eine wunderbare Idee: Bevölkerungsgruppen, die in der Kommunalpolitik unterrepräsentiert sind, können durch ihn Ideen in die Stadt tragen, Integration voranbringen und Migranten einbinden. Doch spätestens die jüngste Sitzung zeigte: Das Gremium ist in der jetzigen Besetzung nicht in der Lage, ernsthaft inhaltlich zu arbeiten. Das Verhältnis zwischen den Räten - aber auch zwischen Vorsitzendem und zuständigem Bürgermeister - ist zerrüttet.

Ein Gemeinderatsbeschluss legt fest: Beteiligen sich bei der nächsten AMR-Wahl 2019 wieder weniger als zehn Prozent der Wahlberechtigten, werden die Mitglieder stattdessen berufen. Dagegen hat Michael AlliMadi immer gekämpft. Nun verhindert der Mann, der in den letzten acht Jahren so viel für die Migranten geleistet hat, einen personellen Neuanfang - und damit die wohl letzte Chance auf einen funktionsfähigen Ausländerrat. Ein Rücktritt wäre mittlerweile wohl der größte Dienst, den er "seinem" Gremium erweisen könnte.