Hintergrund Bahnsperrung Rastatt

Folgen für den Güterverkehr

Täglich fahren üblicherweise bis zu 200 Güterzüge auf der Rheintalbahn. Das ist seit der Sperrung zwischen Rastatt und Baden-Baden am 12. August nicht mehr möglich. Die Folgen:

> Rückstau: Die Deutsche Bahn Cargo konnte nach eigenen Angaben die Zahl der umgeleiteten Züge erhöhen. Der Rückstau befinde sich weiter auf einem niedrigen Niveau. Konkrete Zahlen gab es dazu aber zunächst nicht - ebenso wenig wie Angaben darüber, wo und wie viele Güterzüge derzeit gänzlich stehen.

> Umleitungen: Je nach Start- und Zielort werden die Güterzüge nach Bahnangaben auf verschiedene Alternativrouten umgeleitet. Innerdeutsch zählen dazu die Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen und die Neckar-Alb-Bahn zwischen Horb am Neckar und Plochingen. Auf letzterer fallen seit Montag wegen der Umleitungen zeitweise Regionalbahnen aus. Europäische Ausweichstrecken sind unter anderem Rotterdam-Basel oder Ulm-Schaffhausen.

> Schifffahrt: Die Nachfrage und der Verkehr am Rheinhafen Kehl haben sich deutlich erhöht. Man werde derzeit mit Bahntransporten überflutet, sagte der stellvertretene Geschäftsführer der Hafenverwaltung Kehl, Uli Stichler: "Diese Massen kriegen Sie nicht über den Schwarzwald bewegt!" Ähnlich auch in Basel: Nach Angaben der Schweizerischen Rheinhäfen haben die Be- und Entlader Contargo und Swissterminal aufgrund der erhöhten Nachfrage bereits auf 24-Stunden-Betrieb umgestellt. Contargo hat seine Kapazität kurzfristig von drei auf sechs Schiffe pro Woche ausgeweitet.

> Engpässe: Weil Container nun auch auf der Straße transportiert werden müssen, kann es nach Einschätzung des Landesverbandes Spedition und Logistik zu Verzögerungen bei Lebensmitteln und Arzneien kommen. Es gebe derzeit ein leichtes Plus bei den Aufträgen. Wegen der starken Autobahnauslastung und engen Taktung in der Branche komme es zu Verzögerungen von mehreren Stunden, warnte der Präsident des Landesverbandes Spedition und Logistik, Karlhubert Dischinger.