Mannheim. (alb) Der Schaden ist mit rund 100 000 Euro beträchtlich, doch hätte der Unfall in Mannheim in der Nacht auf Samstag noch weit schlimmer enden können. Ein 18-Jähriger hatte nach Polizeiangaben gegen 0.45 Uhr dermaßen auf das Gaspedal seines ausgeliehenen, 274 PS starken Maserati getreten, dass er auf dem Friedrichsring die Kontrolle über den Sportwagen verlor. Der Flitzer stieß mit einen links daneben fahrenden 1er-BMW zusammen.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde der BMW gegen die Spritzschutzwände der Haltestelle "Rosengarten" geschleudert, die auf einer Länge von rund 15 Metern zu Bruch gingen. Ein Stromkasten der Straßenbahn wurde ebenfalls total beschädigt. Der Maserati prallte im weiteren Verlauf gegen einen Lichtmast.
Die Fahrerin und Beifahrerin des schrottreifen BMW standen unter Schock und wurden ebenso nur leicht verletzt wie eine Frau im Maserati. Seinen Führerschein musste der 18-jährige Raser noch vor Ort abgeben. Auf ihn komme ein empfindliches Strafverfahren zu, teilte die Polizei weiter mit.
Der Fall weckt Erinnerungen an einen schweren Unfall Anfang 2017 in Mannheim. Ein 22-jähriger "Autoposer" raste damals ebenfalls in einem Maserati nachts mit mindestens 86 statt der erlaubten 30 "Sachen" durch die verlängerte Fressgasse. Weit kam er allerdings nicht. Der Luxusschlitten prallte auf einen VW Caddy, der sich in die vorfahrtsberechtigte Einbahnstraße hineingetastet hatte.
Der Beifahrer zog sich leichte Verletzungen zu. Der Gesamtsachschaden: mehr als 120 000 Euro. Das Amtsgericht Mannheim verurteilte den Maserati-Lenker wegen vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs und gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr Haft auf Bewährung und einer zweijährigen Führerscheinsperre.
Zeugen melden sich beim Verkehrsunfalldienst-West unter der 0621/174-4045.
Update: Sonntag, 9. Dezember, 21.15 Uhr