Demo für Königinnen
Einmal Kinderschützenkönig werden? Davon träumen manche Kinder. Doch beim Königsschießen in der Stadt Wildeshausen dürfen nur Jungs mitmachen. Dagegen wird jetzt demonstriert!
Wildeshausen (dpa) - Mit Musik und einer Parade wird das Schützenfest gefeiert. Außerdem wird hier geschossen! Mit einer Armbrust zielen die Schützen auf einen Papagoy. Das ist eine Art Zielscheibe, die an einen Vogel erinnert. Wer das am besten macht, wird Schützenkönig.
Schützenkönig, aber keine Schützenkönigin
Beim Kinderschützenfest in der Stadt Wildeshausen in Norddeutschland dürfen auch Kinder ans Gewehr. Allerdings ist das dort bisher nur den Jungs zwischen 10 und 14 Jahren erlaubt. Mädchen sind vom Kinderkönigsschießen ausgeschlossen. Das ist unfair, finden einige Kinder und Erwachsene aus Wildeshausen. Vor rund zwei Jahren gründeten sie deshalb die Initiative "Gilde für alle".
Die Initiative fordert, dass alle Kinder gleichberechtigt am Königsschießen teilnehmen dürfen, also Jungs und Mädchen. Im vergangenen Jahr gab es dazu schon eine Abstimmung in der Schützengilde. Nur Männer dürfen da Mitglied sein. Viele sprachen sich für die Teilnahme von Mädchen aus. Die Mehrheit aber war dagegen.
Jenny Bolinius ist Teil von "Gilde für alle" und findet es doof, Mädchen auszuschließen. "Wir wollen, dass die Mädchen in einer gleichberechtigten Stadt und Gesellschaft aufwachsen können", sagt sie. Auch die 13-jährige Karla sieht das so: "Vor allem bei einer Kinderveranstaltung sollte man niemanden ausschließen."
Ein Fest für alle
Am Freitag plant die Initiative unter dem Motto "Kinderschützenfest für alle" daher eine Kundgebung und eine Demonstration. Es werden Reden vorgetragen, Musik gespielt und Seifenblasen gemacht. "Die Demo soll zeigen, wie bunt und vielfältig so ein Fest aussehen kann, wenn wirklich alle Kinder daran teilhaben dürfen. Wie glücklich Kinder sind, wenn alle den gleichen Spaß haben dürfen", sagt Jenny Bolinius.
In einigen deutschen Städten dürfen bereits Mädchen und Frauen am Schießen teilnehmen. Die Initiative hofft, dass das in Wildeshausen auch bald möglich sein wird. Die Schützengilde meint, sie sei wie auch bisher zu Gesprächen mit der Initiative bereit.
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