Viele Länder, eine Währung
Noch bezahlt man im Land Bulgarien mit Lew. Doch vielleicht gibt es dort auch bald den Euro. Diese Währung gilt in 20 Ländern. Das hat praktische Vorteile.

Brüssel/Sofia (dpa) - Manchmal wird vor dem Urlaub Geld getauscht. Denn in manchen Ländern bezahlt man etwa mit Dollar, Pfund oder Kronen. Möchte man dort wissen, was etwas in Euros kostet, muss man es umrechnen. Anders ist es, wenn man in ein Euro-Land reist.
Zu den Euro-Ländern gehören mittlerweile 20 Länder in Europa. Sie sind alle Mitglied in der Europäischen Union, kurz EU. Die EU ist ein Zusammenschluss aus 27 Ländern. Auch Deutschland gehört dazu. Es hat vor über 20 Jahren mit als eines der ersten Länder den Euro eingeführt. Heute nutzen fast 350 Millionen Menschen diese Währung jeden Tag. Vielleicht werden es bald noch mehr. Auch das Land Bulgarien möchte gerne Mitglied im Euro-Club werden.
Überprüfen und entscheiden
Damit ein Land den Euro bekommt, müssen Bedingungen erfüllt werden. Das Land darf nicht zu hohe Schulden haben. Außerdem wird geschaut, ob Preise über eine bestimmte Zeit stabil geblieben sind. So dürfen zum Beispiel Lebensmittel nicht plötzlich viel teurer geworden sein.
Zuletzt wurde Bulgarien abgelehnt. Nun haben Fachleute neu geprüft, ob das Land ein Euro-Land werden könnte. Am Mittwoch gaben sie dann grünes Licht. Bulgarien erfülle die notwendigen Kriterien, hieß es. Es könnte also klappen, dass man ab kommendem Jahr auch in Bulgarien mit Euros bezahlen kann. Die Vertreterinnen und Vertreter aus allen EU-Ländern müssen dem noch zustimmen.
Nicht alle Menschen in Bulgarien wollen den Euro. Eine Umfrage hat gezeigt, dass sich etwa ein Drittel Sorgen über mögliche Nachteile macht. Ein anderes Drittel sieht die Vorteile der Währung. Dazu gehört zum Beispiel, dass es einfacher ist, Preise zu vergleichen. Auch das Handeln mit Waren wird leichter, wenn Länder die gleiche Währung nutzen.
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