Hintergrund - A5-Lärm Schriesheim

Philippi will aber nicht auch noch an die Behörden schreiben

17.12.2020 UPDATE: 17.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden

"Warum kein Flüsterasphalt?"

Nun meldet sich nach Uli Sckerl (Grüne) und Gerhard Kleinböck (SPD) auch die CDU-Landtagsabgeordnete Julia Philippi in Sachen A 5-Lärm zu Wort: "Selbstverständlich stehe auch ich im Austausch mit Betroffenen und Kommunalpolitikern vor Ort – sowohl in Bezug auf die A 5, als auf den Lärmaktionsplan und andere Lärmquellen, wie vor allem die B 3." Denn der Verkehrslärm entlang der Bergstraße sei "bekanntermaßen nicht nur in Schriesheim ein Thema", sondern in allen Kommunen ihres Wahlkreises, der nicht nur von Autobahnen, Bahnstrecken und dem Mannheimer Flughafen betroffen sei, sondern besonders auch von der B 3, die durch die Kommunen verlaufe. Von daher sei das Thema Philippi bei ihrer Arbeit im Landtag immer präsent; sie kenne dessen Brisanz und wisse "um die Belastung, die eine Dauerbeschallung mit sich bringt".

Lieber mit den Betroffenen reden

Ihr längeres Zögern, sich zu Wort zu melden, begründet sie so: " Für die Betroffenen in Schriesheim – wie auch in den anderen Kommunen – ist es wichtiger, dass ich gerade in aussichtslos erscheinenden Situationen aktiv nach Lösungen suche, als dass ich damit beschäftigt bin, mich öffentlichkeitswirksam zu positionieren." So habe sie sich in diesem Fall auch bewusst entschieden, nicht noch ein weiteres Schreiben an den Verkehrsminister zu richten: "In diesem Fall war klar, dass das Verkehrsministerium exakt die gleichen Argumente vorbringen würde, wie das Regierungspräsidium. Zudem löst jedes Schreiben eines Abgeordneten im Ministerium eine formale Antwortpflicht aus und bedeutet für die Beamten einen erheblichen bürokratischen Aufwand – und das in einer Zeit, wo in sämtlichen Ressorts mit den Folgen der Pandemie gekämpft wird."

Für sie persönlich stellt sich im Falle Schriesheims vor allem die Frage, warum kein Flüsterasphalt verbaut wurde. Aber: "Bevor ich diese Frage aber an das Regierungspräsidium oder das Verkehrsministerium richte, möchte ich mein bereits geplantes virtuelles Treffen mit Betroffenen abwarten, falls sich dort weitere konkrete Fragen ergeben, die es sich zu stellen lohnt." (hö)