"Besonderer Schutz für diese Tiere"

03.04.2015 UPDATE: 03.04.2015 19:00 Uhr 1 Minute, 14 Sekunden

"Besonderer Schutz für diese Tiere"

Anlässlich des "Tages des Artenschutzes" Anfang März hat der Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg unter anderem mehrere Tiere genannt, für die sich der "Südwesten" besonders einsetzen müsse.

> Gelbbauchunke: Die Gelbbauchunke laicht am liebsten in unbewachsenen Kleingewässern, ursprünglich in den Flussauen. Heute sind Steinbrüche und Truppenübungsplätze ihr wichtigster Lebensraum.

> Rotmilan: Der schwierige Ausbau der Windkraft im Südwesten ist längst untrennbar mit dem Rotmilan verbunden. 1000 Meter rund um einen Horst sollte kein Windrad stehen, sagen Experten, da der Greifvogel bei seinem typischen Suchflug den Rotoren der Windräder gefährlich nahekommen könne. Wenn weltweit jeder fünfte Brutplatz des Rotmilans im Südwesten liege, sei es logisch, dass man hier eine besondere Verantwortung für diese streng geschützte und bedrohte Art habe, sagt Nabu-Landeschef Andre Baumann.

> Regenwurm: Der Badische Regenwurm ist nicht wirklich selten, wie Baumann betont, jedoch gibt es ihn nur im Badischen. Und auch um solche sogenannten endemischen Arten - die nur "bei uns" vorkommen - müsse sich der Südwesten kümmern. Der Badische Regenwurm, mit einer Länge von 30 Zentimetern ein "echter Brummer", grabe vor allem den Schwarzwald um. Fazit: Hässlich, aber wertvoll.

> Biber: Der "Baumeister" passte irgendwann nicht mehr in "unsere überpflegte Landschaft", wie Baumann es nennt. Der Europäische Biber übernehme aber als Landschaftsgestalter eine Schlüsselfunktion, ohne die Ökosysteme anders funktionieren und bestimmte Arten nicht vorkommen können. Er staute Gewässer an, konnte durch Überschwemmungen ganze Wälder zum Absterben bringen und Wiesen entstehen lassen.

> Schwarzspecht: Was der Biber für die Flussauen ist, ist der Schwarzspecht für den Wald. Der Zimmermann zimmert sich parallel mehrere Höhlen. "An einer Höhle arbeitet er mehrere Jahre", erzählt Baummann. Und ist sie endlich fertig, nutzt er sie nur ein Jahr. Fledermäuse, Dohlen, Hohltauben und Waldkäuze brüten in den verlassenen Höhlen. "Ohne ihn gäbe es deutlich weniger Tierarten in den Wäldern." (dpa-lsw)